Handballer gewinnen gegen Portugal - EM-Aus für Groetzki
Die deutschen Handballer sind bereit für die Heim-EM. Gegen Portugal gelingt ein wichtiger Sieg. Ein Routinier verletzt sich schwer und fehlt beim Turnier in Deutschland.
Die deutschen Handballer sind bereit für die Heim-EM. Gegen Portugal gelingt ein wichtiger Sieg. Ein Routinier verletzt sich schwer und fehlt beim Turnier in Deutschland.
Deutschlands Handballer haben eine erfolgreiche Generalprobe absolviert und das letzte Testspiel vor der Heim-EM gewonnen.
Die DHB-Auswahl setzte sich in der Kieler Handball-Arena gegen Außenseiter Portugal 35:31 (20:15) durch und tankte Selbstvertrauen für den EM-Auftakt am Mittwoch gegen die Schweiz. Vor 9113 Zuschauern war Juri Knorr mit sechs Treffern bester deutscher Werfer. Schon das erste Duell mit den Südeuropäern am Donnerstag hatte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason für sich entschieden.
Die Euphorie wird allerdings durch die Verletzung von Patrick Groetzki getrübt. Der 34 Jahre alte Routinier verletzte sich am Fuß und verpasst die EM. «Eine erste radiologische Untersuchung ergab, dass die alte Fußverletzung, die Groetzki bis Anfang Dezember außer Gefecht gesetzt hatte, wieder aufgetreten ist und daher zum EM-Aus für den Nationalspieler der Rhein-Neckar Löwen führt», teilte der DHB mit.
Der DHB-Tross zog daher ohne Groetzki und nur noch mit 17 Männern weiter nach Nordrhein-Westfalen, wo er am Mittwoch in der Düsseldorfer Fußballarena vor 53.000 Fans seine Medaillen-Mission eröffnet. Weitere Vorrundengegner sind Nordmazedonien und Frankreich. Deutschland gehört beim Winter-Höhepunkt im eigenen Land nicht zu den Favoriten, träumt aber vom Halbfinale.
«Bittere Diagnose» für Groetzki
Bundestrainer Alfred Gislason mischte seine Startaufstellung im Vergleich zum ersten Duell mit den Portugiesen durch. Neben Renars Uscins sollte auch Groetzki Spielpraxis für den Winter-Höhepunkt im eigenen Land sammeln.
Nach rund 23 Minuten war das Spiel für Groetzki aber schon wieder vorbei. Der Älteste im deutschen Kader verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers und humpelte vom Spielfeld. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kühlte er seinen Fuß und vergrub das Gesicht im Handtuch. «In erster Linie ist das eine extrem bittere Diagnose für Patrick, die natürlich auch die Nationalmannschaft sowie die Rhein-Neckar Löwen hart trifft», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.
Aggressiver in der Abwehr
Die ersten Minuten spielten beide Teams auf Augenhöhe. Zu den deutschen Aktivposten gehörten Linksaußen Lukas Mertens und Rückraumspieler Julian Köster, die beide mächtig Torgefahr ausstrahlten. In der Abwehr ließ das DHB-Team aber an Intensität vermissen und der Außenseiter nutzte die Lücken. Nach zehn Minuten ging Portugal erstmals in Führung (7:6).
In der Folge wechselte Gislason den Innenblock und brachte Nachwuchshoffnung Justus Fischer und Sebastian Heymann in die Partie. «Sehr gut im Angriff und wir sind jetzt auch aggressiver in der Abwehr», lobte Gislason in der ersten Auszeit. Portugal traf nun deutlich seltener und Andi Wolff unterstrich mit ersten Paraden seine Weltklasse. Auch von Groetzkis Verletzung ließ sich die deutsche Sieben nicht verunsichern und zog auf 20:15 davon.
Lichtlein bekommt Einsatzminuten
Nach der Pause brachte Gislason neue Kräfte und die U21-Weltmeister Nils Lichtlein und David Späth im Tor sowie Routinier Kai Häfner sammelten Spielpraxis. Dem Spielverlauf schadeten die Wechsel aus deutscher Sicht nicht und das DHB-Team baute seinen Vorsprung auf sieben Tore (27:21) aus.
Deutschland spielte sich nun in einen Rausch. Die Kieler Fans erhoben sich von ihren Plätzen und feierten den Auftritt ihrer EM-Hoffnungsträger, erstmals schwappe die La Ola durch die Arena.
Technische Fehler schleichen sich ein
Als alles nach einem souveränen Sieg aussah, leisteten sich Deutschlands Handballer einen kleinen Durchhänger. Im Angriff unterliefen Timo Kastening und Co. zu viele technische Fehler und der Vorsprung schrumpfte von sieben auf drei Tore. Gislason nahm eine Auszeit und schickte Führungsfigur und Spielmacher Knorr zurück aufs Feld. Deutschland tat sich weiterhin schwer, gewann am Ende aber verdient.
Von Jordan Raza, dpa
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