Erleichterung bei Frankreich-Spielern nach Wahl
Mehrere Spieler der Nationalmannschaft hatten vor den Neuwahlen in Frankreich klar politisch Stellung bezogen. Nach den Ergebnissen vom Sonntag äußern sich erneut einige öffentlich.
Mehrere Spieler der Nationalmannschaft hatten vor den Neuwahlen in Frankreich klar politisch Stellung bezogen. Nach den Ergebnissen vom Sonntag äußern sich erneut einige öffentlich.
Der überraschende Ausgang der zweiten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich hat bei den Spielern der Équipe Tricolore für Erleichterung vor dem EM-Halbfinale gegen Spanien gesorgt. «Es lebe die Vielfalt, es lebe die Republik, es lebe Frankreich», schrieb der ehemalige Bundesliga-Profi Marcus Thuram bei Instagram.
Er gratulierte allen, die eine Antwort auf die Gefahr gegeben hätten, die über «unserem schönen Land» geschwebt habe. Thuram beendete seine Nachricht mit den Worten: «Der Kampf geht weiter.» Thuram gehörte zu den Spielern, die sich auch schon deutlich zur politischen Lage in Frankreich nach dem Ausgang bei den Europawahlen geäußert hatte.
Die rechtsnationale Partei Rassemblement National hatte dabei mehr als 31 Prozent der Stimmen erhalten, die Partei von Staatspräsident Emmanuel Macron dagegen nur knapp 15 Prozent. Macron hatte anschließend Neuwahlen in Frankreich angesetzt. «Die Situation in Frankreich ist traurig, sie ist ernst», hatte Thuram betont. «Das ist die traurige Realität unserer Gesellschaft», hatte Thuram nach den Europawahlen gesagt.
«Sieg des Volkes»
Bei der zweiten Runde der Parlamentswahlen am Sonntag lag Hochrechnungen zufolge nun das Linksbündnis vorn. Das Rassemblement National schnitt deutlich schlechter ab als angenommen. Es dürfte nur auf dem dritten Platz hinter dem Mitte-Lager von Macron landen.
«Der Sieg des Volkes», schrieb Thurams Auswahlkollege Aurélien Tchouameni bei X, vormals Twitter. «Glückwunsch an alle Franzosen, die sich aufgemacht haben, dass diese schöne Land, das Frankreich ist, nicht von extremen Rechten regiert wird», schrieb Mitspieler Jules Koundé ebenfalls bei X. Die Erleichterung sei so groß wie es die Sorge in den vergangenen Wochen gewesen sei.
Die politische Debatte begleitet die Franzosen bereits die gesamte EM, auch Kapitän Kylian Mbappé hatte mehrfach klar Stellung gegen Rechts bezogen. Im Halbfinale trifft er mit der Mannschaft am Dienstag in München (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) auf Spanien.
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