Der Mann, der die Fans von Real Madrid in diesen Tagen im Besonderen interessiert, spielt beim Gigantentreffen des Viertelfinales der Champions League gar nicht mit. Auch vor dem Hinspiel des spanischen Edelclubs gegen den englischen Triple-Champion Manchester City an diesem Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) geht es immer wieder um die Frage, wann der französische Vize-Weltmeister Kylian Mbappé seinen Wechsel nach Madrid verkündet. «Real Madrid steht kurz vor dem Durchbruch», schrieb zuletzt die sehr königlich-gefärbte Zeitung «Marca».
In Madrid wird geträumt von einer neuen Ära mit Mbappé (25), der seinen Abschied von Paris Saint-Germain ohne Ziel angekündigt hatte, und den ohnehin bereits zahlreich angestellten Ausnahmekönnern um Jude Bellingham (20) und Rodrygo (23). Im Sommer kommt außerdem Brasiliens Supertalent Endrick (17) von Palmeiras São Paulo. Der deutsche Nationalspieler Toni Kroos (34) soll das Metronom im Mittelfeld bleiben, in der Defensive ist Antonio Rüdiger (31) gesetzt.
«Bei allem Respekt vor all den anderen Vereinen, für die ich gespielt habe, die auch große Vereine waren, glaube ich nicht, dass sie mit Real Madrid vergleichbar sind», sagte Nationalspieler Rüdiger vor dem City-Spiel Medien der Europäischen Fußball-Union UEFA. Es gehe «immer darum, die Champions League zu gewinnen, ohne dass man es sagen muss».
Guardiola: «Real in dieser Saison eine andere Mannschaft»
Dieses Selbstverständnis hatte im vergangenen Jahr ziemlich gelitten. Im Halbfinale fertigte Man City die Königlichen im Rückspiel mit 4:0 ab und feierte später den Gewinn des silbernen Henkelpotts. In dieser Saison sei Real aber eine «andere Mannschaft», mahnte vorsorglich City-Trainer Pep Guardiola, der emotionale Spiele im Estadio Santiago Bernabéu aus seiner Zeit als Spieler und späterer Trainer des Madrider Erzrivalen FC Barcelona bestens kennt. Das liege insbesondere am früheren Dortmunder Bellingham: «Sein Einfluss ist enorm.»
Auch ohne Mbappé, der mit PSG am Mittwoch gegen Barcelona gefordert ist, gelten die Partien am Dienstag sowie am 17. April in Manchester als vorgezogenes Finale. «City ist im Moment eine der besten Mannschaften in Europa», sagte Trainer-Routinier Carlo Ancelotti, der als erster Trainer sein 200. Champions-League-Spiel erreichen wird. «Es wird hart, aber wenn man Europas Champion sein möchte, muss man City schlagen. Es wird ein großartiges Viertelfinale.»
Rüdiger, der es mit Citys Superstürmer Erling Haaland zu tun bekommt, sprach von «Spielen, von denen man immer geträumt hat. Ein Teil davon zu sein, ist unglaublich.» City habe «eine Menge großartiger Spieler» im Kader - nicht nur Haaland, sagte der Innenverteidiger. «Er ist natürlich ein großartiger Stürmer. Ich freue mich sehr auf dieses Spiel, aber ich freue mich auf jedes Spiel auf die gleiche Art und Weise, ohne Unterscheidungen.»
Jan Mies, dpa
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