Drei Monate nach Achillessehnenriss: Langer ist zurück
Die Operation an der gerissenen Achillessehne ist erst drei Monate her und Bernhard Langer spielt schon wieder Turnier-Golf. In seiner Reha hat sich der 66-Jährige an einem NFL-Star orientiert.
Die Operation an der gerissenen Achillessehne ist erst drei Monate her und Bernhard Langer spielt schon wieder Turnier-Golf. In seiner Reha hat sich der 66-Jährige an einem NFL-Star orientiert.
Das Golf-Phänomen Bernhard Langer ist zurück. Nur drei Monate nach dem Riss der linken Achillessehne spielt der 66-Jährige in The Woodlands im US-Bundesstaat Texas wieder bei einem Turnier der PGA Tour Champions mit.
«I'm back!» - mit den legendären Worten des Basketball-Superstars Michael Jordan hatte Langer seine Rückkehr auf die Tour angekündigt. Am 19. März 1995 war genau dieses Zitat von Jordan zu seinem Comeback bei den Chicago Bulls die riesige Schlagzeile auf der Titelseite der Tageszeitung Chicago Sun-Times.
Jetzt steht Langer wieder auf dem Golfplatz und verblüfft mit seiner schnellen Rückkehr die Konkurrenz. Nach Runden von 69 und 74 Schlägen lag der Masterssieger von 1985 und 1993 vor dem Schlusstag im The Woodlands Country Club auf dem geteilten 31. Rang. Dies war zugleich auch das Endergebnis, weil das Turnier wegen schlechten Wetters am Sonntag auf 36 Löcher verkürzt und beendet wurde.
Wegen starker Regenfälle im Großraum Houston war die Auftaktrunde des Turniers von Freitag auf Samstag verlegt worden. Für Langer und seine Mitspieler wurde es ein anstrengender Tag, denn durch die Verschiebung mussten die Spieler gleich zwei Runden auf dem Par-72-Kurs absolvieren. Bei dem Turnier hatte Langer 2007 seinen ersten Sieg auf Tour der über 50-Jährigen gefeiert. Insgesamt gewann er es vier Mal.
Die schnelle Rekonvaleszenz des gebürtige Anhauseners ist überaus erstaunlich. Anfang Februar hatte sich Langer die Verletzung beim Pickleballspielen - eine Mischung aus Tennis, Tischtennis und Badminton - in seiner US-Wahlheimat Boca Raton zugezogen. Keine 24 Stunden später war die gerissene Achillessehne bereits operiert. Nur drei Tage nach dem Eingriff startete er mit der Reha. Die Fortschritte in der Medizin haben dies möglich gemacht. «Die Art und Weise, wie sie jetzt operieren, ist völlig anders als noch vor einigen Jahren», sagte Langer.
NFL-Star gibt Reha-Ratschläge
Der Heilungsverlauf war rasant. In seiner Reha orientierte sich der Golfprofi auch an NFL-Star Aaron Rodgers. Der Quarterback hatte sich im September 2023 bei seinem Debüt für die New York Jets die Achillessehne gerissen. Drei Monate später warf der 40-Jährige im Training wieder den Football - auf eine Rückkehr in die damals laufende NFL-Saison verzichtete Rodgers allerdings. «Ich habe mit Aaron nach dem Masters gesprochen. Ich habe seine Geschichte verfolgt und die hat mich ermutigt, dass ich vielleicht etwas Ähnliches erreichen kann», berichtete Langer.
Mitte April wollte Langer seinen Abschied vom legendären US Masters feiern, doch das Major-Turnier im Augusta National Golf Club kam für den zweimaligen Champion noch zu früh. Nun will er 2025 sein letztes Masters spielen. Als Masters-Champion hat er ein lebenslanges Startrecht in Augusta. Anfang Juli kehrt Langer für ein Turnier in seine deutsche Heimat zurück. Die Teilnahme bei der BMW International Open in München vom 3. bis zum 7. Juli hat der Routinier weiter fest eingeplant. Es soll Langers letzter Start bei einem Turnier der DP World Tour (ehemals European Tour) sein.
Vorerst Pickleball-Pause
Langer spielt seit 1976 professionell Golf. Neben seinen beiden Masters-Siegen feierte die deutsche Golf-Ikone unzählige Erfolge. Allein auf der früheren European Tour gelangen. Langer 42 Siege. Sechsmal feierte er den Gewinn des Ryder Cups. Er war bei der Einführung der Weltrangliste 1986 der erste Spieler, der an der Spitze stand. Seit 2007 spielt Langer auf der PGA Tour Champions und gewann 46 Titel - so viele wie niemand zuvor.
Bei der abschließenden Frage, ob er jemals wieder Pickleball spielen wird, musste Langer lachen: «Vielleicht irgendwann. Aber nicht im nächsten Jahr oder so, das ist sicher.»
Von Marc Möller. dpa
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