Blamage in Bulgarien: DBB-Team verliert in EM-Quali
Die deutschen Basketballer erwischen in Bulgarien einen ganz schlechten Tag. Gegen den Außenseiter läuft nichts zusammen. Die EM-Quali dürfte dennoch nicht in Gefahr geraten.
Die deutschen Basketballer erwischen in Bulgarien einen ganz schlechten Tag. Gegen den Außenseiter läuft nichts zusammen. Die EM-Quali dürfte dennoch nicht in Gefahr geraten.
Die deutschen Basketballer haben sich in der EM-Qualifikation blamiert und ihre erste Niederlage kassiert. Mit nur einem Weltmeister verlor die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert in Bulgarien völlig überraschend mit 62:67 (27:28).
Zum Auftakt der Qualifikation hatte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes am Donnerstag in Ludwigsburg noch deutlich mit 85:61 gegen Montenegro gewonnen.
In Bulgarien, das am ersten Spieltag in Schweden verloren hatte, bot die deutsche Mannschaft eine ganz schwache Leistung. Nur im ersten Viertel zeigte das Team sein Potenzial und entschied die ersten zehn Minuten mit 19:7 für sich. Doch dann verlor Deutschland völlig den Rhythmus und leistete sich viele leichte Fehler. Bulgarien nutzte das, drehte die Partie und sorgte für die Überraschung. 21 Ballverluste und eine Feldwurfquote von unter 30 Prozent waren ausschlaggebend für die deutsche Pleite.
«In der Offensive hatten wir nach den ersten fünf Minuten keinen Rhythmus mehr. Wir haben uns viel zu viele leichte Ballverluste geleistet», sagte Herbert enttäuscht. Trotz der lauten Kulisse in der Arena Botevgrad hatte der Nationalcoach mehr von seinem Team erwartet. «Vielleicht sind einige wegen der Atmosphäre etwas abgetaucht», kritisierte Herbert.
EM-Teilnahme dennoch nicht in Gefahr
Gefährdet ist die deutsche EM-Teilnahme damit aber noch lange nicht. Die ersten drei Mannschaften der Vierergruppe qualifizieren sich für die Europameisterschaft in Finnland, Lettland, Polen und Zypern im kommenden Jahr. Weiter geht es mit der Qualifikation im November. Zuvor stehen im Sommer die Olympischen Spiele in Paris an. Dann werden auch Schröder und Co. wieder dabei sein.
Im bulgarischen Botevgrad war Oscar da Silva vom FC Barcelona mit 15 Punkten bester Werfer im deutschen Team.
Wie schon gegen Montenegro musste Herbert auch in Bulgarien auf fast alle Weltmeister verzichten. Von den Helden von Manila stand lediglich David Krämer im Kader. Dennis Schröder und Kollegen sind entweder in der NBA beschäftigt oder bekamen vom Bundestrainer mit Blick auf die Olympischen Spiele im Sommer eine Verschnaufpause.
DBB-Team verliert nach gutem Start den Rhythmus
Doch auch ohne die Stars erwischte Deutschland wie schon gegen Montenegro einen sehr guten Start. Das erste Viertel ging an die Gäste, auch weil Alba Berlins Jonas Mattisseck mit acht Punkten überzeugte. Doch dann fühlte sich die deutsche Mannschaft, die wegen eines privaten Trauerfalls auch auf Nick Weiler-Babb verzichten musste, wohl zu sicher. Dem Herbert-Team unterliefen viele einfache Fehler, in der Defensive fehlte die Intensität.
Die Bulgaren nutzten das und lagen zur Pause plötzlich mit 28:27 vorn. Auch nach dem Seitenwechsel tat sich die das deutsche Team weiter sehr schwer. Anders als gegen Montenegro fand der Weltmeister offensiv keinen Rhythmus. Immerhin stimmte der Einsatz, so ging Deutschland mit einer Sechs-Punkte-Führung in das Schlussviertel (45:39). Doch die war schnell wieder weg. Die Wurfquote sank noch weiter, Bulgarien ging wieder in Führung und rettete den Vorsprung über die Zeit.
Lars Reinefeld, dpa
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