Zentner-Fehler führen Leverkusen zum Rekord
Zum 33. Mal in Serie bleibt der Spitzenreiter ungeschlagen. Doch das 2:1 gegen Mainz ist ein hartes Stück Arbeit und kommt unter gütiger Mithilfe der Gäste zustande.
Zum 33. Mal in Serie bleibt der Spitzenreiter ungeschlagen. Doch das 2:1 gegen Mainz ist ein hartes Stück Arbeit und kommt unter gütiger Mithilfe der Gäste zustande.
Xabi Alonsos Bayer Leverkusen hat dank schwerer Patzer des Mainzer Torhüters Robin Zentner einen weiteren Schritt in Richtung erster Meisterschaft gemacht und einen Rekord aufgestellt. Beim hart erkämpften 2:1 (1:1) am Freitagabend gegen den Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 blieb der Tabellenführer zum 33. Mal in Serie in Pflichtspielen ungeschlagen - das hatte zuvor noch kein Fußball-Bundesligist geschafft.
«Wir müssen heute auch ehrlich zu uns sein, dass wir kein gutes Spiel gemacht haben», sagte Siegtorschütze Robert Andrich bei DAZN: «Aber am Ende beschweren wir uns nicht über die drei Punkte.»
Doch der Sieg gegen die Rheinhessen kam kurios zustande. Einen harmlosen Weitschuss von Andrich (68. Minute) legte sich Mainz-Keeper Zentner selbst ins Netz. Schon bei der frühen Bayer-Führung von Granit Xhaka (3.) hatte Zentner unglücklich ausgesehen. Dieses Missgeschick hatten die mutigen Mainzer des neuen Trainers Bo Henriksen noch schnell durch Dominik Kohr (8.) ausgleichen können. In der 80. Minute sah der eingewechselte Mainzer Jessic Ngankam zudem die Rote Karte wegen groben Foulspiels.
Durch den erneuten Erfolg beträgt der Vorsprung Leverkusens auf den Zweiten Bayern München zumindest bis Samstag satte elf Punkte. Dann müssen die Bayern gegen RB Leipzig ran. Der Rekordmeister ist zudem die bisherige Rekordmarke von 32 Pflichtspielen ohne Niederlage zwischen Dezember 2019 und September 2020 los.
Doch die drei Punkte am Freitag waren für Leverkusen harte Arbeit. Das Spiel begann wild. Schon in der dritten Minute ging der Spitzenreiter in Führung, weil Mittelfeldstratege Xhaka aus gut 20 Metern einfach direkt aufs Tor schlenzte und Zentner damit düpierte. Ruhe brachte dies indes nicht ins Bayer-Spiel. Mainz antwortete prompt durch einen Kohr-Kopfball nach einem Freistoß.
Dabei hatte Alonso genau damit gerechnet. «Ich kenne den Trainer», hatte der Baske vor dem Spiel bei DAZN über den neuen Mainzer Coach Henriksen gesagt, der mit einem Sieg gegen Augsburg gestartet war. «Sie werden drücken, mutig sein, intensiv spielen.»
Genauso kam es. Die in argen Abstiegsnöten steckenden Rheinhessen hielten frech dagegen und spielten offensiv mit. Darauf stellte sich Bayer erst verspätet ein und hatte vor der Pause eine längere Drangphase, die indes trotz teils bester Chancen ungenutzt blieb.
In Abwesenheit des nach wie vor verletzten Torjäger Victor Boniface hatte Alonso auf die Sturm-Alternative Patrik Schick verzichtet und es eher spielerisch mit dem ehemaligen Gladbacher Jonas Hofmann versucht. Doch der Nationalspieler scheiterte einige Mal allein vor Zentner oder mit geblockten Versuchen.
Dass sich Bayer so schwer mit dem Abstiegskandidaten tat, regte Alonso sichtlich auf. Immer wieder schimpfte und gestikulierte der Spanier an der Seitenlinie. Oft richtete sich sein Unmut auch gegen Schiedsrichter Timo Gerach, der in der Tat wenig souverän wirkte. Dies brachte Alonso eine Gelbe Karte ein, half seinem Team auf dem Platz aber nicht weiter.
Mainz, das in den vergangenen Jahren immer mal wieder in Leverkusen gepunktet hatte, blieb mutig und stellte Bayer zunehmend vor Aufgaben. Nach knapp einer Stunde reagierte Alonso und brachte Schick für den glücklosen Hofmann. Den Sieg brachte aber der üble Patzer des Mainzer Schlussmanns, der damit einen erneuten Punkt der Rheinhessen in Leverkusen verhinderte.
Damit bleiben die Rheinhessen auch nach dem 23. Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz. Mainz bleibt das einzige Bundesligateam ohne Auswärtssieg in dieser Saison.
Von Carsten Lappe, dpa
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