Blitzeis auf einem Gehweg. Eisregen hat für spiegelglatte Böden gesorgt.
Laszlo Pinter/dpa
Blitzeis auf einem Gehweg. Eisregen hat für spiegelglatte Böden gesorgt.
Verkehr

Unwetter: «Spiegelglatt», aber meist ruhig

Der Wetterdienst hat in Rheinland-Pfalz am Mittwoch vor Glatteis und Schnee gewarnt. Wie ist die Lage auf den Straßen und in den Städten?

Rheinland-Pfalz schlittert durch den Mittwoch: Glatteis und Schnee haben im Bundesland für Probleme auf den Straßen gesorgt. Bis zum Mittag berichteten die Polizeistellen aber von einem eher glimpflichen Verlauf.

Wie war das Wetter?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Mittwoch vor extremem Glatteis und vor starkem Schneefall. Es sei mit gefrierendem Regen und Glatteisbildung zu rechnen. «Straßen können stellenweise unpassierbar sein. Unter anderem können Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen», schrieb der DWD auf seiner Homepage. «Vermeiden Sie alle Autofahrten! Fahren Sie nur mit Winterausrüstung!»

War Rheinland-Pfalz auf das Wetter vorbereitet?

Der Winterdienst in Rheinland-Pfalz war wegen der Unwetterwarnungen in voller Besetzung im Einsatz. Alle zur Verfügung stehenden 475 Winterdienstfahrzeuge seien in Rufbereitschaft versetzt worden, teilte Franz-Josef Theis, Geschäftsführer vom Landesbetrieb Mobilität (LBM), mit. «Die Streuhallen sind gut gefüllt, so dass keine Engpässe beim Streusalz zu erwarten sind», hieß es vom LBM. Ziel sei es, die Straßen zwischen 6 Uhr und 22 Uhr befahrbar zu machen. Dennoch appellierte der LBM an die Menschen, auf nicht zwingende Fahrten zu verzichten.

Die Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten in Mainz und Rheinhessen hatten ebenfalls zusätzliche Vorkehrungen getroffen. Die Leitstelle in Mainz sei wegen zu erwartender Notrufe personell aufgestockt worden, teilte die Feuerwehr am Mittwoch mit. Die Feuerwehr habe zusätzliches Personal mit weiteren Fahrzeugen in Dienst genommen. Da besonders mit vermehrten medizinischen Notfällen durch Stürze sowie mit längeren Fahrtzeiten der Rettungsdienste zu rechnen sei, seien ehrenamtliche Einheiten des Katastrophenschutzes alarmiert worden.

Wie war die Lage draußen?

Die meisten Menschen schienen sich an die Empfehlung des DWD zu halten. In der Mainzer Innenstadt etwa waren deutlich weniger Autos und Fußgänger unterwegs als sonst. Einige Menschen gerieten bei Regen, Schneematsch und Eis ins Schlittern, obwohl auf vielen Bürgersteigen schon vorsorglich am Dienstagabend gestreut worden war. «Sehr, sehr, sehr wenig Menschen kommen heute», sagte eine Bäckerei-Verkäuferin kurz nach Mittag. «Wenn es noch weniger werden, dürfen wir zumachen.» Ein Busfahrer sagte: «Noch fahren wir, aber mal schauen, wie sich das jetzt entwickelt.»

Wie sah es im Verkehr aus?

«Viele Nebenstraßen sind spiegelglatt, geparkte Autos sind mit einem Eispanzer überzogen», schrieb die Polizei Mainz auf Whatsapp. «Insgesamt herrscht sehr wenig Verkehr, da die Meisten gut vorbereitet waren.»

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westpfalz kam es am Vormittag zu etwa einem Dutzend Verkehrsunfällen aufgrund des Wetters. Verletzt wurde dabei aber niemand, es handelte sich nur um Blechschäden. «In der gesamten Vorder- und Südpfalz ist es stellenweise glatt», schrieb die Polizei Rheinpfalz auf Whatsapp. «Die Lage auf den Straßen ist dennoch weitestgehend ruhig.» Am Morgen sei es zu vier Unfällen gekommen, eine Frau sei leicht verletzt worden. Auf der Autobahn 64 kam es zu Staus, weil etwa in Luxemburg ein Fahrverbot für schwere Lastwagen verhängt wurde, teilte die Polizei Trier mit.

Wie die Verkehrsverbünde Rhein-Neckar, Rhein-Nahe und Trier mitteilten, kam es in ihren Zuständigkeitsbereichen zu einigen Fahrausfällen wegen Schnee und Glätte. Fast alle Busunternehmen in der Region Trier stellten den Betrieb ab etwa 11.00 Uhr ein, einzig in Trier selbst fuhren laut VRT weiterhin Busse. Auch die Moselbahn fahre nicht mehr, hieß es.

Ähnliches berichtete auch der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Fast überall sei der Busbetrieb aufgrund von Eisregen, Schnee und Glätte eingestellt worden. Nach Angaben des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbunds (RNN) waren insbesondere die Landkreise Bad Kreuznach und Mainz-Bingen von Fahrtausfällen betroffen. Dort fand auch zunächst kein Linienverkehr mehr statt.

Kamen Schülerinnen und Schüler noch zu ihren Abi-Prüfungen?

Die Abiturprüfungen an den Schulen in Rheinland-Pfalz sind am Mittwoch trotz der Unwetterwarnung ohne Probleme durchgeführt worden. Die Schulen hätten nahezu ausnahmslos vollzählige Schülerschaften gemeldet, teilte das Bildungsministerium auf Anfrage in Mainz mit. Nach einer Abfrage am Morgen in den Schulaufsichtsbezirken seien keine Abwesenheiten von Abiturientinnen und Abiturienten aufgrund der Wetterlage gemeldet worden.

Das Bildungsministerium hatte mit Blick auf das winterliche Wetter erklärt, die Schulen könnten eigenständig entscheiden, ob der Unterricht am Mittwoch stattfindet oder nicht. Die Abiturprüfungen im Fach Englisch würden aber wie geplant durchgeführt, da ein Verschieben der Prüfungstermine nicht verhältnismäßig sei.

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