Türme von ehemaligem Kraftwerk werden gesprengt
Innerhalb von Sekunden verändert sich die Silhouette von Ensdorf für immer. Nicht nur der markante 120 Meter hohe Kühlturm wird gesprengt.
Innerhalb von Sekunden verändert sich die Silhouette von Ensdorf für immer. Nicht nur der markante 120 Meter hohe Kühlturm wird gesprengt.
Der rund 120 Meter hohe markante Kühlturm auf dem Gelände des früheren Kohlekraftwerks in Ensdorf im Saarland wird an diesem Sonntag (gegen 8 Uhr) gesprengt. Auch die beiden Schornsteine mit einer Höhe von 150 und 180 Metern fallen - plus eine letzte Entstickungsanlage. Die vier Sprengungen sollen insgesamt weniger als 30 Sekunden dauern, sagte ein Sprecher des Energieversorgers VSE. Das ehemalige Kraftwerk wird seit Anfang 2023 rückgebaut. Es war Ende 2017 endgültig stillgelegt worden.
Rund um das Gelände wird eine Sicherheitszone eingerichtet: Zwischen 6.30 Uhr und 9 Uhr könne es daher zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, teilte die VSE mit. So werden ein Abschnitt der Autobahn 620 in beiden Fahrtrichtungen und ein Abschnitt der Bundesstraße 51 in der Nähe des Kraftwerks gesperrt. Auch die Bahnstrecke sei betroffen.
Für interessierte Zuschauer biete sich die Staustufe Saarlouis auf der gegenüberliegenden Saarseite als Aussichtspunkt an, hieß es. Zudem könne man die Sprengungen auch gut von der Bergenhalde am Saarpolygon aus sehen. Die Sprengung wird in einer Sondersendung des Saarländischen Rundfunks (SR) ab 7.45 Uhr live begleitet.
Das Saarland hat eine lange Kohletradition: Über 250 Jahre war Steinkohle abgebaut worden, bis der Bergbau am 30. Juni 2012 eingestellt wurde - auf den Tag genau vor zwölf Jahren. Die Niederlegung des Kühlturms und der beiden Schornsteine in Ensdorf sei «ein historischer Tag für die Gemeinde», sagte Bürgermeister Jörg Wilhelmy (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur. Sie markiere das Ende einer Ära.
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