Die Intendanten des Trierer Theaters, Manfred Langner und Lajos Wenzel, blicken in die Kamera.
Marco Piecuch/Theater Trier/dpa
Die Intendanten des Trierer Theaters, Manfred Langner und Lajos Wenzel, blicken in die Kamera.
Fake News und Wahlen

Theater Trier widmet sich kritisch Aktuellem

Unterhalten, begeistern und bewegen. Das will das Theater Trier mit seinem Programm der neuen Spielzeit. Gesellschaftskritische Stücke kommen nicht zu kurz.

Das Theater Trier widmet sich in der nächsten Spielzeit neben Klassikern auch kritisch einer Reihe von aktuellen Themen. So werde am 10. Oktober der Thriller «Big Mother» erstmals auf einer deutschen Bühne aufgeführt, der vor dem Hintergrund der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl Fragen zur Pressefreiheit, Desinformation und Fake News aufwerfe. «Aktueller kann Theater kaum sein», sagte Intendant Manfred Langner am Freitag zur Vorstellung des Programms 2024/2025.

Das gelte auch für die bissige Satire «Putsch», die Alistair Beaton («Feelgood», «Fracking for Future») und Dietmar Jacobs («Extrawurst») eigens für das Theater Trier geschrieben haben. Darin lasse das Autorenduo im Jahr der Bundestagswahl 2025 «Entertainment und Politik rasant und rasend witzig verschwimmen», sagte Langner. Beaton und Jacobs hatten im April 2023 in Trier bereits unter dem Titel «Kardinalfehler» eine satirische Komödie über die katholische Kirche uraufgeführt, die ein großer Erfolg war.

Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlage das Stück «Stolz und Vorurteil (*oder so)», in dem Jane Austens berühmter Roman aus feministischer Perspektive auf den Kopf gestellt werde, hieß es. Und Schriftstellerin Fatma Aydemir habe in «Doktormutter Faust» die Themen der heutigen Zeit eingearbeitet: Personenkult, Populismus und Machtmissbrauch.

Das Theater Trier geht in der nächsten Saison mit 50 neuen Theaterproduktionen, Konzerten und Wiederaufnahmen an den Start. Auf dem Programm stehe auch Unterhaltung sowie Klassiker der Literaturgeschichte wie Bertolt Brechts «Mutter Courage und ihre Kinder» oder Henrik Ibsens «Ein Volksfeind».

Es ist die zweite Spielzeit der Doppelintendanz von Langner und Lajos Wenzel. Das Theater wolle mit dem neuen Programm wieder viele Menschen «bewegen» und «begeistern», sagte Wenzel.

© dpa-infocom, dpa:240517-99-68407/3
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