Kriminalhauptkommissar Dominic Gillot steht mit einem Wagen der Kriminalpolizei vor dem Haupteingang des Polizeipräsidiums. Er war in mehreren Staffeln der Serie «Nachtstreife» zu sehen.
Christian Schultz/dpa
Kriminalhauptkommissar Dominic Gillot steht mit einem Wagen der Kriminalpolizei vor dem Haupteingang des Polizeipräsidiums. Er war in mehreren Staffeln der Serie «Nachtstreife» zu sehen.
Fernsehen

Serie «Nachtstreife» informiert über Polizeiberuf

Die Serie «Nachtstreife» zeigt den Alltag Mainzer Polizisten realitätsnah. Ihr Erfolg im Fernsehen und Internet soll ein Stück weit genutzt werden, um jungen Menschen den Polizeiberuf näherzubringen.

Berichte aus dem Joballtag gespickt mit Anekdoten: Aus der Serie «Nachtstreife» bekannte Polizistinnen und Polizisten haben in Mainz über den Polizeiberuf informiert. Anhand von Szenen aus der beliebten TV- und Internetserie schilderten sie, warum sie sich im Ernstfall wie verhalten, erzählten von der Unberechenbarkeit ihres Berufs und von Einsätzen mit Kamera.

«Jeder Tag ist nicht wie der andere», sagte etwa der aus den ersten beiden Staffeln bekannte Kriminalhauptkommissar Dominic Gillot. Seine Kollegin, Kriminaloberkommissarin Melina Reisel, erzählte, dass es anfangs zwar ungewohnt gewesen sei, mit einem Kamerateam unterwegs zu sein. Nach mehreren Drehtagen vergesse man die Kameras aber und gehe normal seinem Job nach.

Teil einer Aktionswoche der Polizei

Das Ganze war Teil einer Aktionswoche der Polizei, die vor allem jungen Menschen einen Einblick in die Polizeiarbeit geben soll. Die Beamtinnen und Beamten berichteten, dass Menschen meist positiv darauf reagierten, wenn sie mitbekämen, dass es sich um einen Einsatz handelt, der Teil der «Nachtstreife» werden soll - was auch zu besonderen Einlagen führt. Einmal sei es etwa zu einer spontan «Rap-Show» gekommen, erzählte Kommissarin Lena Bottlender.

Die Serie «Nachtstreife» startete 2020 mit einer ersten Staffel samt sechs Folgen à 45 Minuten. Eine zweite Staffel folgte 2022, die dritte wird nach Angaben des SWR am 30. April in der Mediathek veröffentlicht. Im linearen Fernsehen wird sie dem Sender zufolge vom 6. Juni an im Wochenrhythmus zu sehen sein.

Mainzer Polizei ist serienerfahren

Laut SWR soll es auch nach der dritten Staffel weitergehen, es gebe Bestrebungen für eine vierte, sicher sei das aber noch nicht. Angedacht seien für die Zukunft auch Kooperationen mit anderen Landesrundfunkanstalten. Die Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Steffi Loth, sagte, sie freue sich über den Erfolg der «Nachtstreife». «Sie gibt einen sehr guten Einblick in das, was wir alltäglich auf der Straße erleben.»

Die Mainzer Polizei war bereits 2017 Teil einer Serie namens «Die Notrufzentrale» des Privatsenders Vox. Die zeigte den Alltag von Einsatzkomponenten in Leitstellen, darunter auch die in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, wie Rinaldo Roberto, Sprecher des Polizeipräsidiums Mainz erklärte. Diese Serie sei eingestellt worden, etwas später seien die Planungen für die «Nachtstreife» angegangen worden.

Im Kern gehe es darum, normale Einsätze darzustellen, die Realität der Polizistinnen und Polizisten abzubilden, sagte Roberto. Die Polizei erkläre sich selbst. «Der Erfolg hat unserer Idee recht gegeben, wir haben damit einen Nerv getroffen», sagte er. In der dritten Staffel gebe es viele neue Gesichter, Gillot etwa ist nicht mehr dabei. So wie die Polizeiarbeit von vielen verschiedenen Fällen geprägt sei, habe die Polizei auch viele Gesichter. «Auch das soll gezeigt werden», sagte Roberto.

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