Klimaministerin Petra Berg (SPD) hofft auf Unterstützung der Saarländer beim Erreichen der Klimaschutzziele. (Foto-Archiv)
Henning Kaiser/dpa
Klimaministerin Petra Berg (SPD) hofft auf Unterstützung der Saarländer beim Erreichen der Klimaschutzziele. (Foto-Archiv)
Landesregierung

Saarland verschärft Klimaschutzziel mit neuem Konzept

Genau ein Jahr ist vergangen, seitdem das Saarland ein Klimaschutzgesetz verabschiedet hat. Jetzt gibt es ein erstes Konzept, wie die Ziele zur CO2-Reduktion umgesetzt werden sollen.

45 Maßnahmenbündel für den Klimaschutz und 17 für die Klimafolgenanpassung im Saarland: Das sieht das neue Klimaschutzkonzept vor, das die zuständige Ministerin Petra Berg (SPD) vorstellte. Es beinhaltet auf 300 Seiten jene Strategien und «Leitplanken», mit denen das Land die Intentionen aus dem Klimaschutzgesetz erreichen will, das es vor einem Jahr verabschiedet hat. Berg kündigte an, dass die Treibhausgase bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden und man damit nun das Klimaschutzziel des Bundes erreichen wolle. Bislang habe es im Saarland bei 55 Prozent gelegen. 

«Das ist kein Sprint, sondern es wird ein Marathon, der uns alle, wirklich alle fordern wird», sagte Berg. Dafür ständen 1,47 Milliarden Euro bereit. Die Umsetzung der ehrgeizigen Klimaschutzziele würde jedoch kein Selbstläufer, sondern es werde «eine enorme Kraftanstrengung» aller Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft notwendig sein. Zentrale Maßnahme der Industrie sei dabei die Transformation zum grünen Stahl. Doch auch das Land will Vorbildfunktion übernehmen. So soll beispielsweise der eigene Gebäudebestand für rund 120 Millionen Euro saniert werden.

Weniger Individualverkehr, mehr gesunde Wälder 

Weitere Schwerpunkte sind die Mobilitätswende mit einer Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs und die Förderung gesunder und klimaresilienter Wälder. Zu den Klimaanpassungen gehöre der Ausbau des kommunalen Hochwasser- und Starkregenschutzes, die Erstellung eines Hitzeaktionsplans sowie die Entlastung der Kanalisation und Kläranlagen. Für Projekte der Aktion «Wasserzeichen» ständen insgesamt zehn Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Und auch das sei eine Aufgabe des Klimakonzeptes: Es soll nicht nur Strategien formulieren und ihre Umsetzung messbar machen. Sondern es solle Bürgern auch zeigen, «dass ihnen sehr konkret Unterstützung zukommt bei dem gemeinsamen Ziel, die Treibhausgasneutralität zu erreichen», so Berg.

Der Handlungsleitfaden, der von Experten erarbeitet wurde und nun in den Kommunen vorgestellt werden soll, sei nur als erster Entwurf gedacht. Interessierte können das Konzept auch im Internet finden und sich mit eigenen Anregungen einbringen. «Klimaschutz und Klimafolgenanpassung ist eine Menschheitsaufgabe», bilanzierte Berg. «Das braucht die Akzeptanz und Beteiligung aller.»

© dpa-infocom, dpa:240709-930-168762/1
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