Der saarländische Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD) will die Attraktivität des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland stärken. Dazu kündigte er am Dienstag an, gemeinsam mit dem Bundeswissenschaftsministerium eine neue Internationalisierungsstrategie vorzulegen. Anlass ist die gerade begonnene Präsidentschaft des Saarlandes bei der Kultusministerkonferenz (KMK).
Laut von Weizsäcker sei Deutschland für ausländische Studierende nach den USA und dem Vereinigten Königreich der drittattraktivste Hochschulstandort weltweit. Gerade erst habe Deutschland Australien überholt. Innerhalb der EU habe man sogar die meisten ausländischen Studierenden. Dennoch könne man noch mehr tun, um für Studenten und als Arbeitsmarkt attraktiv zu werden. «Da gibt es Optimierungsbedarf», so von Weizsäcker.
Das Saarland habe mit der Universität und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw) bereits hochgradig internationalisierte Hochschulen mit teils binationalen und englischsprachigen Studiengängen. Er sei überzeugt, dass man viele Erfahrungen aus dem Saarland in die Internationalisierungsstrategie einbringen könne.
Als weiteren inhaltlichen Schwerpunkt sieht der Minister die Gesundheitsreform mit Auswirkungen für die Länder. Speziell gehe es darum, wie man mit dem System der Universitätskliniken umgehe. Alle Länder hätten derzeit «ein erhebliches finanzielles Problem», weil sie komplexe medizinische Leistungen anböten, die Vergütung der Krankenkassen die verbundenen Kosten jedoch nicht abdeckten. Hier gelte es sicherzustellen, dass bei der anstehenden Krankenhausreform «eine auskömmliche Finanzierungsgrundlage» geschaffen werde.
Gleiches gelte für den Bereich der Akademisierung in der Ausbildung von Gesundheitsberufen. Eine Folge könne sein, dass Ausbildungsgänge, die bisher im wesentlichen von den Krankenkassen bezahlt worden seien, nun zunehmend an Hochschulen stattfänden. «Auch da muss man dafür sorgen, dass dieser sinnvolle Transformationsprozess zu einer noch besseren Ausbildung im Gesundheitsbereich nicht zu Lasten der Länderfinanzen geht», betonte der Minister.
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