Eine S-Bahn steht mit geöffneten Türen an einem Bahnsteig.
Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild
Eine S-Bahn steht mit geöffneten Türen an einem Bahnsteig.
Verkehr

S-Bahnen in Rhein-Neckar etwas pünktlicher

Über die Bahn und ihre Pünktlichkeit wird in Deutschland immer gerne diskutiert. Neue Zahlen zeigen, in welcher Stadt der S-Bahn-Verkehr am zuverlässigsten läuft.

Die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen im Gebiet Rhein-Neckar sind im Jahr 2023 pünktlicher unterwegs gewesen, nehmen im bundesweiten Vergleich aber immer noch einen hinteren Platz ein. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach wurden im vergangenen Jahr 86,3 Prozent der Halte der S-Bahnen in Rhein-Neckar pünktlich erreicht, ein Jahr davor waren es 84,8 Prozent gewesen. Noch 2019 lag die Pünktlichkeitsquote bei 92,2 Prozent, 2020 bei 93,7 Prozent.

Deutschlandweit nimmt das etwa 600 Kilometer umfassende S-Bahn-Netz Rhein-Neckar im Ballungsraum der Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen damit den vorletzten Platz ein, schlechter waren der Statistik zufolge nur die S-Bahnen Rhein-Ruhr (85,2 Prozent). Verglichen wurden die neun größten S-Bahn-Netze, die von der Deutschen Bahn betrieben werden. Als pünktlich geht ein Zug noch in diese Statistik ein, wenn er mit maximal 5:59 Minuten Verspätung einen Halt erreicht. Im Berufsverkehr mit insgesamt kurzen Reisezeiten kann es aber oft dazu führen, den Anschluss zu verpassen.

Die besten Werte verzeichneten die S-Bahnen Berlin (96,6 Prozent) und Hamburg (96,5 Prozent). Ebenfalls aufgeführt wurden die S-Bahnen München (89,5 Prozent), Rhein-Main (88,4 Prozent), Köln (87,9 Prozent), Stuttgart (89,1 Prozent) und Mitteldeutschland (95,6 Prozent). Mit Ausnahme der S-Bahn Rhein-Neckar verschlechterte sich die Pünktlichkeit bei allen Bahnen im Vergleich zum Vorjahr.

«Die S-Bahnen fahren zunehmend hinter ihren eigenen Fahrplänen her. Die Ursachen haben vielfach mit Störungen an der Infrastruktur und zu knapp bemessenen Kapazitäten in überlasteten Bahnknoten zu tun», meinte Gastel. «Was es braucht, sind auf lange Zeit höhere Investitionen in eine leistungsfähigere und weniger störanfällige Infrastruktur.»

Weil die Bahn nach dem Haushaltschaos beim Bund aber in den kommenden Jahren absehbar weniger Geld zur Verfügung hat, dürften einige geplante Infrastrukturprojekte vorerst nicht kommen.

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