Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, sitzt gemeinsam mit Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Podium einer Veranstaltung zum Deutschen Katholikentag.
Hendrik Schmidt/dpa
Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, sitzt gemeinsam mit Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Podium einer Veranstaltung zum Deutschen Katholikentag.
Synodaler Weg

Reformer arbeiten an Veränderungen in katholischer Kirche

Der Weg zu Veränderungen in der katholischen Kirche ist zäh. In Deutschland arbeiten Reformer daran - mit dem Synodalen Weg. Der Vatikan hat allerdings eigene Vorstellungen.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, geht auf dem Weg zu Reformen in der Kirche weiter von einem angespannten Verhältnis mit Rom aus. Es müsse ein Korridor gefunden werden, der einerseits die Situation und Ziele in der deutschen Kirche mit einem Vertrauensverlust, Kirchenaustrittszahlen und hohen Erwartungen für Reformen umfasst, sagte Stetter-Karp zum Auftakt der Sitzung des Synodalen Ausschusses am Freitag in Mainz. Auf der anderen Seite gebe es die Erwartungen in Rom, «dass wir das passend machen zu den Vorstellungen, die dort sind». Das sei ein spannungsreiches Geschehen.

Der Ausschuss ist ein Ergebnis des Synodalen Wegs, in dessen Rahmen die Katholiken in Deutschland dreieinhalb Jahre lang über mehr Mitbestimmung, Frauenrechte, Vielfalt und andere Themen beraten hatten. Das Gremium soll nun klären, wie genau die Gläubigen in der katholischen Kirche stärker gehört und eingebunden werden und stärker mitbestimmen können.

Das Mitbestimmungsgremium soll mit seiner Arbeit einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden sollen. Der Vatikan hält dies für unvereinbar mit dem Kirchenrecht. Er hat jedoch der Arbeit des Ausschusses unter der Bedingung zugestimmt, dass er alle wesentlichen Entscheidungen absegnen muss.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, versicherte, dass der Synodale Ausschuss «das Go» aus Rom habe. Mit dem erarbeiteten Statut könne das Reformgremium unterwegs sein und arbeiten. Es bewege sich im Rahmen der Verfassung der katholischen Kirche. Danach bleibe einem Bischof die letzte Verantwortung. Keiner der Beschlüsse könne einen Bischof zwingend binden.

Er erwarte von der zweitägigen Sitzung des Ausschusses in Mainz, dass die gestellten Arbeitsaufträge erledigt werden können. Das sei auch die Erwartung der Menschen, die auf den Synodalen Weg blickten und sich die Veränderungen, die die Kirche so sehr brauche, erhofften, sagte Bätzing. Der Bischof betonte jedoch auch, dass es jetzt darauf ankomme, mit Ruhe und Bedachtsamkeit den weiteren Weg zu gehen.

«Wir brauchen keine Schnellschüsse, wir wollen die reichen Früchte der fünf Synodalversammlungen umsetzen und weiterentwickeln», erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Das geschehe auf der Ebene der Kirche in Deutschland sowie auch in Verbindung mit der weltkirchlichen Ebene. «Nicht zuletzt bringen wir unsere Erfahrungen und Anliegen in die laufende Weltsynode ein.» Gerade die zweite Vollversammlung der Weltsynode im kommenden Oktober sei eine Chance für den Reformprozess.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sind Präsidenten des Synodalen Weges. Sie sitzen auch im Präsidium des Synodalen Ausschusses.

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