Ölkonzern Harbour soll Wintershall Dea übernehmen
BASF treibt die Trennung von seinem Öl- und Gasgeschäft Wintershall Dea voran. Beim geplanten Verkauf an den britischen Ölkonzern Harbour werden wohl die Einheiten in Kassel und Hamburg geschlossen.
BASF treibt die Trennung von seinem Öl- und Gasgeschäft Wintershall Dea voran. Beim geplanten Verkauf an den britischen Ölkonzern Harbour werden wohl die Einheiten in Kassel und Hamburg geschlossen.
Der britische Ölkonzern Harbour Energy will die BASF-Tochter Wintershall Dea übernehmen. Zwischen dem Chemieriesen und dem weiteren Wintershall-Eigner LetterOne sowie Harbour sei eine Vereinbarung zum Zusammenschluss der Geschäfte unterzeichnet worden, teilte der Ludwigshafener Konzern am Donnerstag mit.
Die Hauptverwaltungssitze von Wintershall Dea seien nicht Teil der Transaktion, hieß es. Dies werde letztlich die Schließung der Abteilungen in Kassel und Hamburg erfordern. Harbour beabsichtigte aber, einige Mitarbeiter in das kombinierte Unternehmen zu übernehmen.
Die Wintershall-Zentrale in Kassel bestätigte die Schließungspläne. «Für das Team von Wintershall Dea in Kassel und Hamburg und mich persönlich ist diese Nachricht, gerade so kurz vor Weihnachten, eine große Enttäuschung», teilte der Vorstandsvorsitzende Mario Mehren mit. Weiteres werde man zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren, hieß es. Die Mitarbeiter sollen am Freitag in einer internen Veranstaltung näher informiert werden. Der Konzern beschäftigt einem Sprecher zufolge rund 600 Menschen am Standort Kassel und weitere 300 in Hamburg.
Wintershall mit über zehn Milliarden bewertet
BASF hält 72,7 Prozent an dem Öl- und Gaskonzern und die Investmentgesellschaft LetterOne 27,3 Prozent. Die beiden Eigner sollen insgesamt 2,15 Milliarden Dollar (1,96 Mrd Euro) sowie einen Anteil an dem kombinierten Unternehmen erhalten. Der Baranteil für BASF liege dabei bei 1,56 Milliarden Dollar, hieß es in der Mitteilung.
Die Ludwigshafener sollen eine Beteiligung von 39,6 Prozent an dem fusionierten Konzern bekommen. Die Transaktion bewertet Wintershall Dea mit rund 10,2 Milliarden Euro. Ein Abschluss des Geschäfts wird für das vierte Quartal 2024 angestrebt - vorbehaltlich der kartellrechtlichen und behördlichen Genehmigungen.
BASF teilte mit, die Vereinbarung sehe die Übertragung des Produktions- und Entwicklungsgeschäfts sowie Explorationsrechte in Norwegen, Argentinien, Deutschland, Mexiko, Algerien, Libyen, Ägypten und Dänemark sowie Lizenzen zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid vor.
Ausgeklammert bleibt das Geschäft mit Russland-Bezug, dessen rechtliche Trennung BASF zufolge vorangetrieben wird. BASF und LetterOne werden Eigentümer dieser Gesellschaft bleiben. Das Geschäft Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen in Russland, einen Anteil an Wintershall in Libyen, an Wintershall Noordzee in den Niederlanden sowie an Nord Stream.
© dpa-infocom, dpa:231221-99-376974/4
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten