Die Gedenktafel soll ein Beitrag wider das Vergessen sein
Birgit Reichert/dpa
Die Gedenktafel soll ein Beitrag wider das Vergessen sein
Gedenken

Neue Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer der Gestapo

Am ehemaligen Hauptsitz der Gestapo Trier erinnert eine neue Gedenktafel an die Opfer. Sie hängt höher als die Erste. Das hat einen Grund.

Mit einer neuen Gedenktafel wird der Opfer der Gestapo in Trier gedacht. Die Tafel wurde an dem Gebäude angebracht, in dem sich von 1935 bis 1944 der Hauptsitz der Gestapo Trier befand. Heute ist in dem Gebäude unter anderem die Staatsanwaltschaft untergebracht. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war in den Jahren 1933 bis 1945 die politische Polizei des Nazi-Regimes. 

Ende 2014 war bereits eine Gedenktafel an der Außenwand des Gebäudes angebracht worden, die im Herbst 2021 aber gestohlen wurde. «Ein Täter konnte nicht ermittelt werden», sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Es gebe die Vermutung, dass «irgendjemand etwas dagegen hatte, dass an die unrühmliche Geschichte des Gebäudes erinnert werden sollte». 

Initiative kam von der Staatsanwaltschaft

Die neue Tafel brachte man nun höher am Gebäude zwischen zwei Fenstern an. Mit der Wiederanbringung der Gedenktafel werde «ein Beitrag wider das Vergessen» geleistet, sagte Fritzen. Es sei der Staatsanwaltschaft ein Anliegen, an «die dunkle Geschichte» des Gebäudes zu erinnern.

Auf Initiative der Staatsanwaltschaft Trier forschen Historiker der Universität Trier seit 2012 zu verschiedenen Aspekten der Gestapo in der Stadt. Anlass war der Umzug der Staatsanwaltschaft Ende 2011 in das Gebäude in der Christophstraße 1. Im Keller des Gebäudes wurde auf einer Stahltür die Aufschrift «Gestapo» entdeckt - daraufhin nahm die Staatsanwaltschaft Kontakt mit den Historikern zur Aufarbeitung der Geschichte der Gestapo Trier auf.

Viele Projekte daraus entstanden

Infolge entstand an der Uni Trier 2019 die Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL (Strukturen und Erinnerung, Angewandte Geschichtswissenschaft und digitale Lehre), die sich heute in mehreren Projekten der politischen Bildung, Grundlagenforschung und Erinnerungskultur rund um die NS-Geschichte und deren Nachgeschichte in der Großregion widmet.

Im Gebäude Christophstraße 1 ist zudem seit Ende 2014 eine Ausstellung mit 14 Schautafeln zu sehen, die über die Staatspolizei in Trier berichtet.

© dpa-infocom, dpa:240904-930-223051/1
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