Eine Million Euro für «Winteraktion Saar»
Im Saarland sind aktuell 31 Wintercafés für hilfsbedürftige Menschen geöffnet. Doch bei der Aktion des Landes geht es um mehr als ein warmes Essen.
Im Saarland sind aktuell 31 Wintercafés für hilfsbedürftige Menschen geöffnet. Doch bei der Aktion des Landes geht es um mehr als ein warmes Essen.
Die saarländische Landesregierung setzt in diesem Jahr die Winteraktion «Das Saarland rückt zusammen» für Hilfsbedürftige fort. Wie Sozialminister Magnus Jung (SPD) am Dienstag bekannt gab, stellt das Land bis März dafür eine Million Euro zur Verfügung. Aktuell lägen Anträge für 45 Wintercafés und 25 Ausgabestellen von Hilfspaketen vor. Weitere Projekte könnten noch berücksichtigt werden.
«Ich freue mich, dass es eine große Kraft der Solidarität gibt im Saarland, auf die man immer wieder zurückgreifen kann», sagte Jung. Das Land hatte das Programm mit unterschiedlichen Hilfsangeboten gemeinsam mit Sozialverbänden, Vereinen, Organisationen und kirchlichen Trägern vor einem Jahr das erste Mal gestartet und mehr als 10 000 Menschen erreicht. Ziel war es, angesichts steigender Preise für Energie und Lebensmittel zusätzliche und niedrigschwellige Unterstützung und Beratungsangebote zu schaffen.
Laut Jung gehe es neben der Abmilderung materieller Not und dem Angebot von kostenlosen oder preiswerten Mahlzeiten auch um die Stärkung sozialer Teilhabe. «Jedes Wintercafé ist auch ein Angebot für den Weg aus der Einsamkeit», sagte er. Es sei einer der wesentlichen Aspekte der Aktion, «dass die Besucher dort andere Menschen treffen, nicht mehr alleine sind, Gemeinschaft erleben und auch etwas Mut und Hoffnung tanken.»
Dank der großen Unterstützung des Winteraktion-Netzwerkes wachse das Mitmachprojekt stetig, so dass mit Ausnahme von Merzig-Wadern in allen Landkreisen Angebote vorhanden seien. Aktuell gebe es saarlandweit 31 Wintercafés, 10 weitere sollen ab Januar dazukommen. Dass die Zahl noch deutlich niedriger als vor einem Jahr lag, führte er auch darauf zurück, dass viele Träger ihre Angebote verstetigt hätten und nicht mehr auf die vorübergehende Unterstützung des Landes angewiesen seien.
Jung wies jedoch auch darauf hin, dass die Winteraktion in erster Linie nur gegen Symptome der Armut wirke. Langfristiges Ziel müsse eine strukturelle Armutsbekämpfung insbesondere auch auf Bundesebene sein. Wichtiges Instrument bleibe dabei das Bürgergeld. Bei dessen Regelsatz dürfe seiner Meinung nach auch zukünftig nicht gespart werden, weil er lediglich das Existenzminimum absichere.
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