Dreikampf: «Weltmeisterschaft» im Weihnachtsbaumwerfen
Wenn unweit von Kaiserslautern die Fichten fliegen, messen sich Teilnehmer wieder im Christbaumwerfen. Die Gaudi gilt als Kult.
Wenn unweit von Kaiserslautern die Fichten fliegen, messen sich Teilnehmer wieder im Christbaumwerfen. Die Gaudi gilt als Kult.
Beim traditionellen Weihnachtsbaumwerfen im pfälzischen Weidenthal haben zahlreiche Männer, Frauen und Kinder am Sonntag ihre Kräfte gemessen. Obwohl das Nadelgewächs auch anderswo in Deutschland über Plätze gepfeffert wird, gilt das augenzwinkernd zur «Weltmeisterschaft» ausgerufene Turnier als Klassiker.
Hier messen sich die Kontrahenten gleich in drei Kategorien: Die Teilnehmer müssen eine etwa 1,50 Meter große Fichte wie einen Speer werfen, wie einen Hammer in der Leichtathletik schleudern und über eine Hochsprung-Latte bugsieren. Die Höhe bestimmen sie selbst. Die Werte werden addiert - wer auf den größten Gesamtwert kommt, gewinnt.
In diesem Jahr wurde das Weihnachtsbaumwerfen in der Ortsgemeinde in der Nähe von Kaiserslautern zum 16. Mal ausgetragen. Die Teilnehmerzahl auf dem hügelumsäumten Sportplatz sollte erst am Abend feststehen - im vergangenen Jahr nahmen nach Angaben des örtlichen Fußballclubs Wacker 110 Männer und 51 Frauen sowie 35 Kinder teil.
Um gebrauchte Weihnachtsbäume aus dem Wohnzimmer handelt es sich nicht. Die Sportgeräte wurden im Gemeindewald geschlagen und werden danach an Ziegen verfüttert. Um dem Klamauk mehr Gewicht zu geben, wurde er von den Veranstaltern zur «Weltmeisterschaft» erklärt.
Mit Spannung wurde erwartet, ob die «Weltrekorde» geknackt werden. Bei den Männern hatte Frank Schwender die Bestmarke aufgestellt. Der 59 Jahre alte Verkaufsleiter aus dem Nachbarort Frankeneck kam 2016 auf insgesamt 25,01 Meter und hatte sich auch dieses Mal angemeldet.
Bei den Frauen war in den vergangenen Jahren die Saarländerin Margret Klein-Raber das Maß der Dinge. Die Leichtathletin aus Siersburg stellte gleich bei ihrer Weidenthal-Premiere 2019 drei Bestmarken auf und kam im Mehrkampf auf 20,20 Meter - natürlich «Weltrekord». Als Siegertrophäe gab es eine Elchfigur aus Holz.
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