Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Gerichts.
Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Gerichts.
Terrorismus

Bundesanwaltschaft klagt mutmaßlichen Kriegsverbrecher an

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Syrien erhoben. Der Mann soll als Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) 2015 unter anderem an Hinrichtungen beteiligt gewesen sein. Der Syrer wurde im März vergangenen Jahres festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft. Wie die höchste deutsche Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, soll er sich wegen Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung, Kriegsverbrechen und wegen Mordes vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Koblenz verantworten.

Der Angeschuldigte soll zwei vom IS zum Tode verurteilte und gefangen genommene Kämpfer der oppositionellen Freien Syrischen Armee zur gemeinsamen Hinrichtung transportiert und sie bis zur Erschießung bewacht haben. Wenige Tage später habe er zwei weitere Kämpfer zur Hinrichtung gebracht. Ein Opfer wurde durch Schüsse in den Kopf getötet. Den anderen Gefangenen band die Gruppe der Bundesanwaltschaft zufolge mit einem Seil an ein Fahrzeug und schleifte ihn bei Geschwindigkeiten von 40 Stundenkilometern und mehr durch die Stadt. Der Mann starb laut Behörde dabei.

In einem anderen Fall soll der Angeschuldigte an einer Straßensperre aus kurzer Entfernung mehrfach auf eine unbewaffnete Person geschossen haben, die jedoch entkommen sei. Auch soll er bei der Besetzung eines Hauses geholfen haben, das nach der Vertreibung des Besitzers durch IS-Mitglieder genutzt wurde.

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