Boehringer mit Erlösplus - mehr Tempo bei Forschungsausgaben
Angesichts vieler laufender Entwicklungen neuer Mittel oder Behandlungsmöglichkeiten beschleunigt das Unternehmen Investitionen in die Forschung - im Blick hat es auch die Krebsforschung.
Angesichts vieler laufender Entwicklungen neuer Mittel oder Behandlungsmöglichkeiten beschleunigt das Unternehmen Investitionen in die Forschung - im Blick hat es auch die Krebsforschung.
Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat im ersten Halbjahr seine Umsätze gesteigert und will mehr in Forschung investieren. Hinter den Erwartungen blieb das Wachstum im Geschäftsfeld Tiergesundheit zurück, wie das Unternehmen in Ingelheim mitteilte.
Insgesamt stand in den ersten sechs Monaten ein Erlösplus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu Buche auf 12,9 Milliarden Euro. Mit den Umsätzen in der Humanpharma ging es um 9,3 Prozent auf 10,3 Milliarden nach oben, in der Tiergesundheit kletterten die Erlöse um lediglich 0,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das Unternehmen mit seinen weltweit rund 53.500 Mitarbeitern nach Angaben vom April insgesamt eine leichte Umsatzsteigerung.
Ofev, Jardiance und Nexgard sind Umsatzbringer
Große Umsatzbringer waren im ersten Halbjahr in der Humanpharma einmal mehr das Lungenmittel Ofev sowie Jardiance, ein Mittel gegen Diabetes und Herzinsuffizienz, das inzwischen in Europa und den USA auch für die Behandlung chronischer Nierenerkrankungen zugelassen ist. In der Tiergesundheit konnten die Umsätze mit Nexgard, einem Mittel gegen Parasiten, kräftig nach oben geschraubt werden.
Boehringer will bis 2030 in der Humanpharma 25 neue Behandlungsmöglichkeiten auf den Markt bringen, in der Tiergesundheit sollen bis 2026 weitere 20 Produkte kommen. Angesichts dessen investiert das Unternehmen kräftig in Forschung und Entwicklung, 2023 gab es dafür rund 5,8 Milliarden Euro aus. Im April hieß es, von 2024 bis 2028 sollten rund 36 Milliarden in Forschung und Entwicklung gesteckt werden.
Nun kündigte Konzernchef Hubertus von Baumbach an, dass die Ausgaben über die im April angekündigten Investitionen hinaus gehen und dass das Tempo erhöht werden soll. Er verwies auf vielversprechende Daten von Studien für die Behandlung von Fettleber (MASH), Studien aus der Onkologie, zu Entwicklungen im Bereich der psychischen Gesundheit und zu Entwicklungen gegen Lungenfibrose. Das gebe Anlass, Vorbereitungen für die Markteinführung dieser Wirkstoffe in der Spätphase zu beschleunigen.
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