Bischof Ackermann warnt vor Angstmachern von Rechts
Der Trierer Bischof hat sich besorgt über rechtsgerichtete Politiker geäußert. Es würden «Ressentiments gegen Ausländer und sozial Schwache» geschürt und «scheinbar einfache Lösungen» propagiert.
Der Trierer Bischof hat sich besorgt über rechtsgerichtete Politiker geäußert. Es würden «Ressentiments gegen Ausländer und sozial Schwache» geschürt und «scheinbar einfache Lösungen» propagiert.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich besorgt über rechtsgerichtete Politiker geäußert. «Ich sehe mit Sorge, wenn Politik darauf beruht, dass man Angst schürt und Ressentiments untereinander. Und das geschieht im rechten Spektrum in besonderer Weise», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es würden «Ressentiments gegen Ausländer und sozial Schwache» geschürt und «scheinbar einfache Lösungen» propagiert.
«Einfache Lösungen sind oft Lösungen für die einen auf Kosten der anderen, begründet mit dem angeblichen Volkswillen. Das macht mir Sorge.» Von den politisch Verantwortlichen erwarte er «Ehrlichkeit, schwierige Dinge als schwierig zu benennen». Es sei zweifellos anstrengend, «Dinge, die komplex sind, trotzdem so zu erklären, dass Menschen, die nicht tagtäglich damit zu tun haben, das nachvollziehen und sich auch ein Urteil darüber bilden können».
Es gebe aber zum Erklären keine Alternative. «Je plakativer, desto besser» sei keine Lösung. Konträre Positionen könnten helfen, ein Problem zu schärfen: «Aber nur, dass etwas plakativ ist und mit anderen Meinungen aufeinanderprallt, das bringt keine Lösung.»
Gegenüber dem kürzlich geschlossenen Asylkompromiss der EU zeigte Ackermann sich skeptisch: «Nach meinem Eindruck wird hier vor allem auf Abschreckung gesetzt. Will man wirklich Familien mit kleinen Kindern in haftähnlichen Lagern an den EU-Außengrenzen internieren?»
Man müsse zwischen Asyl und Migration unterscheiden. Die Politik müsse den Dialog mit den Ländern, aus denen die Migranten kommen, führen. Außerdem müsse sichergestellt werden, «dass jene, die Asylsuchende sind, ein faires Verfahren und eine echte Chance auf Aufnahme bekommen».
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