Mehrere Hundert streikende Klinikärzte ziehen in einem Protestmarsch durch die Innenstadt.
Carsten Rehder/dpa/Archivbild
Mehrere Hundert streikende Klinikärzte ziehen in einem Protestmarsch durch die Innenstadt.
Tarifverhandlungen

Ärzte am Uniklinikum Homburg streiken

Im bundesweiten Tarifstreit machen auch Ärzte am Uniklinikum Homburg beim Warnstreik mit. Die Klinik rechnet mit deutlichen Einschränkungen.

Im Tarifstreit um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen haben sich am Montag Ärzte des Universitätsklinikums des Saarlands in Homburg an bundesweiten Warnstreik-Aktionen beteiligt. Bis zu 200 Ärztinnen und Ärzte seien im Ausstand, sagte ein Sprecher des Uniklinikums in Homburg. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte für Montag Ärzte an 23 Unikliniken in Deutschland zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Der Sprecher des Klinikums teilte mit, man rechne mit «deutlichen Einschränkungen im gesamten klinikweiten Dienstbetrieb», auch in der Ambulanz. Termine seien verschoben worden. Die Notfallversorgung sei sichergestellt. Notfalleingriffe und dringende Operationen fänden statt. In medizinisch vertretbaren Fällen seien Eingriffe aber verlegt worden, hieß es. Viele Ärzte gingen nur stundenweise in den Streik.

Beim letzten Warnstreik Ende Januar in Homburg hatten laut Marburger Bund Saarland rund 200 von 700 Ärzten mitgemacht. Die Streikbereitschaft jetzt sei hoch: Man wolle nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden den Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder erhöhen. Die nächsten Verhandlungen sind für den 25. März geplant.

Der Marburger Bund fordert höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund des Gehaltsabstandes zu anderen Klinikträgern fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr.

In Homburg waren Vor-Ort-Aktionen geplant. Zudem wollte eine Delegation der Ärztinnen und Ärzte unter dem Motto «Versorg dich selbst, sonst versorgt dich (bald) keiner (mehr)» einen Notfallkoffer an die Verhandlungsvertreter des Finanzministeriums in Saarbrücken übergeben.

© dpa-infocom, dpa:240310-99-288979/5
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten