Verteidigungsminister Viktor Chrenin (M) hat die Militärdoktrin von Belarus überarbeitet.
Nikolai Petrov/BelTA Pool/AP/dpa
Verteidigungsminister Viktor Chrenin (M) hat die Militärdoktrin von Belarus überarbeitet.
Bedrohung

Neue Militärdoktrin: Belarus sieht Atomwaffeneinsatz vor

Belarus sieht sich mit einer Bedrohungslage konfrontiert. Deshalb wurde die Militärdoktrin überarbeitet.

Die eng mit Russland verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus hat in ihrer neuen Militärdoktrin den Einsatz von Atomwaffen festgeschrieben. Das teilte Verteidigungsminister Viktor Chrenin im Gespräch mit Journalisten mit.

Angesichts der neuen Bedrohungslage sei es nötig gewesen, die seit 2016 gültige Doktrin zu überarbeiten. Die Quellen militärischer Bedrohungen für das Land seien klar benannt worden, so der Minister. Konkretere Angaben zu einem geplanten Einsatz der Atomwaffen machte er nicht.

In der Doktrin seien auch die Verpflichtungen gegenüber Verbündeten klar definiert, sagte Chrenin. Belarus gilt als engster Verbündeter Russlands, das vor fast zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Gebiet aus startete.

Russland hat im vergangenen Jahr nach einer Ankündigung von Präsident Wladimir Putin taktische Atomraketen in Belarus stationiert. Während Putin erklärte, Moskau werde die Kontrolle über die Waffen behalten, widersprach später der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Wenn sein Land mit einer Aggression konfrontiert werde, werde er nicht zögern, den Einsatz der Waffen zu befehlen, sagte er.

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