Das US-Kriegsschiff USS Gravely (Archivbild) feuerte nach Marineangaben zwei ballistische Anti-Schiffs-Raketen ab, die aus den von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen abgefeuert worden waren.
Mc3 Tamara Vaughn / Us Navy / Ha/US Navy Visual News Service/dpa
Das US-Kriegsschiff USS Gravely (Archivbild) feuerte nach Marineangaben zwei ballistische Anti-Schiffs-Raketen ab, die aus den von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen abgefeuert worden waren.
Nach Angriff auf Frachter

Eskalation im Roten Meer: US-Militär tötet Huthi-Rebellen

Huthi-Rebellen greifen ein Containerschiff der dänischen Reederei Maersk an. Amerikanische Streitkräfte eilen zur Hilfe, erwidern das Feuer und töten mehrere Angreifer.

Bei den Attacken auf Handelsschiffe im Roten Meer ist es zu einer direkten Eskalation zwischen dem US-Militär und jemenitischen Huthi-Rebellen gekommen. Das zuständige US-Regionalkommando teilte auf der Plattform X, vormals Twitter, mit, sei das US-Militär einem dänischen Containerschiff zu Hilfe gekommen, das von den Huthis angegriffen wurde.

Die proiranische Gruppe habe das Schiff von vier kleinen Booten aus mit Kleinwaffen angegriffen, sich bis zu 20 Meter genähert und probiert, auf das Schiff zu gelangen. Ein Sicherheitsteam an Bord habe das Feuer erwidert. US-Kräfte seien eingeschritten, selbst attackiert worden und hätten schließlich mehrere der Rebellen getötet.

Das US-Militär schickte nach eigenen Angaben Marine-Hubschrauber zu Hilfe, die daraufhin von den Huthi-Booten aus beschossen wurden. «Die Hubschrauber der US-Marine erwiderten das Feuer in Selbstverteidigung, versenkten drei der vier kleinen Boote und töteten die Besatzungen», hieß es. «Das vierte Boot floh aus dem Gebiet.» Auf US-Seite habe es keine Schäden oder Verletzten gegeben.

Post Central Command

Huthi-Rebellen: «US-Feind trägt die Konsequenzen»

Die Huthi-Rebellen warfen den USA vor, ihre Boote angegriffen zu haben. Ein Sprecher der Rebellen sagte in einer Fernsehansprache, bei dem Vorfall seien zehn ihrer Mitglieder getötet worden oder verschwunden. «Der US-Feind trägt die Konsequenzen dieses Verbrechens», erklärte der Sprecher.

Das dänische Containerschiff mit dem Namen «Maersk Hangzhou» war nach US-Militärangaben gleich zwei Mal innerhalb von 24 Stunden attackiert worden. Die US-Marine hatte auch schon auf einen ersten Hilferuf des Schiffes reagiert, das bereits am Samstagabend von einer Rakete getroffen worden war. Das Containerschiff blieb aber seetüchtig. Es seien keine Verletzungen gemeldet worden. Laut US-Regionalkommando handelte es sich bereits um den 23. «illegalen Angriff» der Huthis auf die internationale Schifffahrt seit dem 19. Oktober.

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die Huthis Israel immer wieder auch mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt attackierten sie wiederholt auch Schiffe im Roten Meer - eine der für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsstrecken, die zum Suezkanal führt. Das US-Militär schoss in den vergangenen Wochen diverse Drohnen und Raketen ab, die demnach aus Huthi-Gebieten im Jemen gestartet wurden. Einen direkten und tödlichen Schusswechsel mit den Rebellen hatte die US-Seite zuvor noch nicht gemeldet.

© dpa-infocom, dpa:231231-99-451713/5
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten