Bundeskanzlerin Wagenknecht? 17 Prozent wünschen sich das
Wie erfolgreich wird Sahra Wagenknechts Bündnis im Superwahljahr 2024? Einige Deutsche könnten sich die Frontfrau sogar als Kanzlerin vorstellen. Doch ihre Partei ist weniger gefragt.
Wie erfolgreich wird Sahra Wagenknechts Bündnis im Superwahljahr 2024? Einige Deutsche könnten sich die Frontfrau sogar als Kanzlerin vorstellen. Doch ihre Partei ist weniger gefragt.
Sahra Wagenknecht als Bundeskanzlerin - 17 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer YouGov-Umfrage würden sich das wünschen, falls Wagenknechts neue Partei zur Bundestagswahl antritt. Dies ermittelte YouGov für die dpa. 64 Prozent der 2007 Befragten wünschen sich die 54-Jährige nicht an der Spitze einer Regierung. 19 Prozent machten keine Angabe oder legten sich nicht fest.
Als Ministerin hätte Wagenknecht mehr Unterstützung: 36 Prozent der Befragten befürworteten eine Regierungsbeteiligung der neuen Partei mit Wagenknecht als Ministerin im Bund, davon 13 Prozent «voll und ganz» und 23 Prozent «eher». 47 Prozent lehnten dies «eher» oder «voll und ganz» ab. Ausreißer sind die befragten Anhänger der Linken: Von ihnen befürworteten 69 Prozent eine Regierungsbeteiligung mit einer Ministerin Wagenknecht und 45 Prozent wünschen sie sich als Bundeskanzlerin.
Doppelspitze mit Amira Mohamed Ali
Das Bündnis Sahra Wagenknecht hatte sich vergangene Woche als Partei formiert. Wagenknecht war lange in der Linkspartei aktiv und sitzt im Bundestag. Sie ist in einer Doppelspitze mit der früheren Chefin der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali, Vorsitzende der neuen Partei.
Gefragt wurde auch nach einem wichtigen Anliegen Wagenknechts: der Wiederaufnahme der Energieimporte aus Russland mit dem Ziel, die Preise in Deutschland zu drücken. 32 Prozent der Befragten sagten, die Bundesregierung sollte sich bemühen, die Gas- und Ölimporte aus Russland wieder aufzunehmen; 53 Prozent sprachen sich dagegen aus, 15 Prozent machten keine Angabe oder sagten, sie wüssten es nicht.
Die Fehlertoleranz für die Gesamtstichprobe von 2007 Befragten beträgt für einen Anteilswert von 50 Prozent plus/minus 2,19 Prozentpunkte und für einen Anteilswert von 5 Prozent plus/minus 0,95 Prozentpunkte.
Wagenknecht-Partei bei drei Prozent
Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht erhält laut einer Forsa-Umfrage derzeit jedoch weniger als drei Prozent Zustimmung. Wenn an diesem Sonntag Bundestagswahl wäre, würde das BSW damit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, wie aus dem RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht.
Die Partei von Sahra Wagenknecht kann sich dennoch über eine Spende in Millionenhöhe freuen. Ein Ehepaar aus Ostdeutschland spendete eine Million Euro an das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wie eine Parteisprecherin bestätigte. Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet.
Die Union liegt derweil in der Gunst der 2504 befragten Wähler gleichauf mit den Koalitionsparteien. CDU/CSU kämen derzeit auf 31 Prozent. Die Grünen erreichten 14 Prozent, die SPD erhielte 13, die FDP bliebe mit 4 Prozent ebenfalls unter der Fünf-Prozent-Marke - zusammengerechnet wären es für die Ampel ebenfalls 31 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 gewann die SPD noch mit 25,7 Prozent der Stimmen. In den vergangenen Monaten haben die Sozialdemokraten immer mehr an Zustimmung verloren.
Die AfD ist demnach mit 22 Prozent die zweitstärkste Kraft. Die Linke kommt laut Umfrage auf 4 Prozent, die Freien Wähler erreichen 3 Prozent.
Die Zahlen decken sich größtenteils mit den Ergebnissen der Forschungsgruppe Wahlen zur Sonntagsfrage vom 12. Januar. Eine Insa-Umfrage vom 15. Januar weicht je Partei nur maximal zwei Prozentpunkte ab. Die Daten zur Wählerentscheidung wurden zwischen dem 9. und 15. Januar gesammelt, also teils noch vor Bekanntwerden eines Treffens radikaler Rechter in Potsdam.
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