Nach der gescheiterten Mondlandung der «Peregrine»-Mission plant das private Raumfahrtunternehmen Astrobotic in Zusammenarbeit mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa schon Ende des Jahres einen neuen Versuch. Dann solle der «Griffin»-Lander zum Mond geschickt werden, unter anderem mit einem Nasa-Rover an Bord, sagte John Thornton, Chef der in Pittsburgh ansässigen Firma Astrobotic, bei einer Pressekonferenz.
Derzeit sei der Start für November geplant, zuvor müssten aber noch die Probleme mit «Peregrine» ausgiebig untersucht werden. Die Mission war vor rund zehn Tagen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet.
Störung des Antriebssystems
Schon kurz nach dem Start hatte es Probleme gegeben: Aufgrund einer Störung des Antriebssystems kam es unter anderem zu einem Treibstoff-Leck. Den Ingenieuren gelang zeitweise eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Es habe wohl ein Ventil nicht richtig funktioniert, sagte Thornton.
Eigentlich hätte die Kapsel im Februar in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste - unbemannte - US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen sollen. «Peregrine» (auf Deutsch: Wanderfalke) flog zunächst weiter und erreichte sogar die Distanz, die der Mond von der Erde entfernt ist.
Nach Abstimmung unter anderem mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa entschied Astrobotic sich dann aber dazu, die Kapsel am Donnerstag kontrolliert abstürzen zu lassen - unter anderem um das Risiko unkontrolliert herumfliegenden Weltraumschrotts zu vermeiden, wie Thornton sagte.
Am Donnerstag gegen 22.00 Uhr MEZ habe man dann wie erwartet den Kontakt zu der Kapsel verloren, sagte Thornton. Das deute darauf hin, dass die Kapsel wie geplant kontrolliert über dem Südpazifik abgestürzt und in der Erdatmosphäre verglüht sei. Dafür gebe es inzwischen auch eine unabhängige Bestätigung.
«Was für ein wildes Abenteuer haben wir da erlebt», sagte Thornton. Es sei «sicher nicht das Ergebnis gewesen, das wir uns erhofft hatten», aber er sei «stolz auf das Team»: «Wir hatten eine Störung, aber danach hatten wir Sieg auf Sieg auf Sieg.»
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