König Charles III. muss sich wegen einer vergrößerten Prostata im Krankenhaus behandeln lassen.
Jane Barlow/PA Wire/dpa
König Charles III. muss sich wegen einer vergrößerten Prostata im Krankenhaus behandeln lassen.
Britisches Königshaus

Kranker König Charles - Mehr Online-Suchen zur Prostata

König Charles hat seine Diagnose öffentlich gemacht. Ein mutiger Schritt, der das Bewusstsein für die Gesundheit der Prostata unmittelbar geschärft hat.

Nach Bekanntwerden der Prostata-Behandlung bei König Charles III. in Großbritannien haben sich deutlich mehr Menschen über die Erkrankung informiert.

Der staatliche Gesundheitsdienst NHS registrierte auf seiner Informationsseite zu vergrößerten Prostata deutlich mehr Anfragen als üblich. In 48 Stunden sei die Website mehr als 26.000 Mal aufgerufen worden. Zuvor waren im Durchschnitt etwa 1400 Besuche pro Woche registriert worden.

Bei Google wurde 13 Mal häufiger nach dem Wort «Prostata» und 50 Mal mehr nach dem Begriff «gutartige Prostata-Vergrößerung» gesucht, wie die Zeitung «The Sun» am Freitag berichtete. Die Wohltätigkeitsorganisation Prostate Cancer UK teilte mit, die Zahl derjenigen, die ihren Online-Risikocheck nutzten, habe sich nach der Mitteilung im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt.

Für Thema sensibilisieren

Charles wollte mit dem Schritt an die Öffentlichkeit übereinstimmenden Medienberichten zufolge für das oft als Tabu behandelte Thema sensibilisieren. Der 75-Jährige ist seit mehr als einem Jahr britischer Monarch. Prostate Cancer UK dankte dem Staatsoberhaupt für die Offenheit. «Es ist sehr wichtig, das Bewusstsein für die Gesundheit der Prostata zu schärfen», sagte Chiara De Biase von der Organisation.

Nach NHS-Angaben kommt es vor allem bei über 50-Jährigen häufig zu einer vergrößerten Prostata. Das entspricht etwa 3,5 Millionen Männern in England und Wales. Bei den über 75-Jährigen seien es 70 bis 80 Prozent. Jedes Jahr nimmt der NHS etwa 15.000 Eingriffe vor.

Rückreise nach England

Charles und seine Ehefrau Königin Camilla (76) reisten aus Schottland zurück nach England. Sie seien bei der Fahrt in ihre ostenglische Residenz Sandringham beobachtet worden, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Camilla hatte einem Bericht der Zeitung «Sun» zufolge ihren eigentlichen Rückflug verschoben, um bei ihrem Ehemann zu bleiben. Sie will aber am Montag einen Termin in der Stadt Swindon wahrnehmen, die zwischen London und Bristol liegt.

«Ihm geht es gut, danke Ihnen», hatte die Queen auf Nachfrage am Donnerstag zur Gesundheit von Charles gesagt. Der Monarch muss wegen des Eingriffs vermutlich eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Die «Sun» spekulierte, dass er anschließend bis zu einem Monat lang keine Termine wahrnehmen werde.

© dpa-infocom, dpa:240119-99-674299/4
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten