Feuerwehr testet Kameras in Fahrzeugen
In der vergangenen Silvesternacht gab es in Berlin Angriffe auch auf Einsatzkräfte. Es wird darüber diskutiert, wie Rettungskräfte besser geschützt werden können. Dienen Kameras als Abschreckung?
In der vergangenen Silvesternacht gab es in Berlin Angriffe auch auf Einsatzkräfte. Es wird darüber diskutiert, wie Rettungskräfte besser geschützt werden können. Dienen Kameras als Abschreckung?
Zur Abschreckung und schnelleren Aufklärung von Angriffen auf Einsatzkräfte hält der Deutsche Feuerwehrverband sogenannte Dashcams für sinnvoll. Das sind kleine Kameras, die oftmals hinter der Windschutzscheibe montiert werden.
«Die Fahrzeuge mit Kameras auszustatten, ist sicherlich problemlos. Das ist schon in vielen Feuerwehren passiert, insbesondere bei Berufsfeuerwehren», sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse der Deutschen Presse-Agentur. Damit könne gefilmt werden, wenn zum Beispiel ein Einsatzfahrzeug angegriffen werde oder etwas anderes passiere.
«Bodycams sind dagegen umstrittener», sagte Banse. Sie seien zwar ein probates Mittel, um nachzuweisen, ob eine Einsatzkraft angegriffen worden sei. «Es wird natürlich alles aufgezeichnet.» Dieser Umstand sei aber zum Beispiel mit Blick auf Persönlichkeitsrechte für manche schwierig. «Es sollte deshalb den Leuten selbst überlassen werden, ob sie eine Kamera tragen wollen. Das sollte nicht angewiesen werden.»
In der vergangenen Silvesternacht war es vor allem in Berlin zu Ausschreitungen gekommen. In mehreren Stadtteilen randalierten Männer mit Böllern und Raketen. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute. Vor dem Jahreswechsel rückte das Thema wieder verstärkt in den öffentlichen Fokus.
Kameras hält Banse nur bei Berufsfeuerwehren für geeignet. Bei den freiwilligen Feuerwehren sei das nicht zu bezahlen. «Wer soll das auch auswerten bei einer Million ehrenamtlichen Feuerwehr-Angehörigen?»
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