Der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin (66) in einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung ist für Juli angesetzt. Doch im Vorfeld bemühen sich die Anwälte des Hollywood-Stars darum, das Verfahren noch abzuwenden. Bei einer mehrstündigen Anhörung vor der zuständigen Richterin in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) brachten sie am Freitag ihre Argumente vor. Baldwin nahm an der virtuellen Sitzung nicht teil. Richterin Mary Marlowe Sommer kündigte an, in der kommenden Woche über den Antrag auf Einstellung des Verfahrens zu entscheiden.
Baldwins Anwälte warfen der Staatsanwaltschaft unter anderem vor, Formfehler begangen zu haben. Etwa hätten die Strafverfolger voreingenommene Zeugen vor einer Grand Jury aussagen lassen. Sonderermittlerin Kari Morrissey wehrte sich etwa gegen Vorwürfe, sie habe dem Gremium Beweismittel vorenthalten und Zeugen bei der Befragung beeinflusst.
Eine Grand Jury untersucht in den USA nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft Straftaten und entscheidet, ob Anklage erhoben werden soll.
Nach dem Tod einer Kamerafrau im Oktober 2021 durch einen Schuss-Vorfall am Set des Westerns «Rust» war Baldwin im vorigen Januar von der Grand Jury angeklagt worden. Er plädierte wenig später auf «nicht schuldig».
Waffenmeisterin schuldig gesprochen
In einem separaten Prozess war die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die am Set von «Rust» für Waffensicherheit zuständig war, wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Im April verhängte die Richterin die Höchststrafe von 18 Monaten Haft gegen Gutierrez-Reed.
Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei der Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste. Kamerafrau Halyna Hutchins wurde tödlich getroffen. Es ist unklar, wie die scharfe Munition ans Set gelangte. Baldwin hat die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Hollywood-Star bis zu 18 Monate Haft.
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