Schauspieler Russell Crowe ist gebürtiger Neuseeländer, der in Australien lebt- Nun feiert er seinen 60. Geburtstag.
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Schauspieler Russell Crowe ist gebürtiger Neuseeländer, der in Australien lebt- Nun feiert er seinen 60. Geburtstag.
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Russell Crowe: Der Gladiator wird 60

Manche Rollen bleiben an ihren Darstellern haften - und Russell Crowe ist bis heute der «Gladiator». Dabei hat der Neuseeländer in vielen Rollen überzeugt. Aber es gab auch fast eine Goldene Himbeere.

Vom gefeierten Gladiator zum päpstlichen Teufelsaustreiber ist es ein langer Weg. Für Schauspieler Russell Crowe waren die Jahre zwischen beiden Rollen von vielen Höhen, aber zuletzt auch immer mehr Tiefen geprägt. Schon mehr als 20 Jahre ist es her, dass der gebürtige Neuseeländer mit Wohnsitz in Australien auf dem Höhepunkt seines Erfolges schwebte - mit Blockbustern wie «L.A. Confidential», «A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn», «Master & Commander - Bis ans Ende der Welt» und natürlich der Paraderolle als «Gladiator». Mit zotteligem Bart und stattlichem Bauch hat Crowe heute äußerlich nur noch wenig mit dem kernigen Kämpfer aus dem antiken Rom gemein. Am Sonntag (7. April) feiert der zweifache Vater, der auch als Sänger erfolgreich ist, 60. Geburtstag.

Als furchtloser und heldenhafter Maximus Decimus Meridius begeisterte Crowe im Jahr 2000 mit «Gladiator» Filmfans in aller Welt. Allein in Deutschland strömten bis Anfang 2001 mehr als 3,4 Millionen Menschen in die Kinos. Wenig später erhielt er den Oscar für seine überzeugende Darstellung in dem Epos unter Regie von Ridley Scott. Crowe dominiere den gesamten Film, lobte das Fachmagazin «Hollywood Reporter»: «Sexy und entschlossen, ein Mann der Tat, blutüberströmt, aber nie gebeugt.» Mehr geht nicht.

Gleich drei Mal in Folge wurde Crowe zwischen 2000 und 2002 für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert - das war vor ihm nur ganz wenigen gelungen, darunter den Hollywood-Legenden Jack Nicholson und Al Pacino. Die erste Nominierung gab es im Jahr 2000 für «Insider» an der Seite von eben jenem Al Pacino, die bislang letzte 2002 für Ron Howards Meisterwerk «A Beautiful Mind», in dem er den Mathematiker John Nash verkörperte. Beide Male ging Crowe letztlich leer aus.

Highlights seiner Karriere

«Toller Typ, liebt Rugby, brillanter Schauspieler, ein geliebter neuer Freund. Er wird den Staffelstab weiterführen», sagte sein Schauspielkollege Richard Harris (1930-2002) kurz vor seinem Tod über den gefeierten, wenn auch bereits für seinen aufbrausenden Charakter berühmten Star. «Er treibt die Großen in Hollywood in den Wahnsinn, aber er ist viel zu gut, als dass sie ihn ignorieren könnten.»

Wie gut er war, bewies er immer wieder durch viele - auch körperliche - Opfer für seine Filmrollen. So nahm er für seine Darstellung des über 50 Jahre alten Chemikers Jeffrey Wigand in «Insider» mehr als 20 Kilo zu und färbte seine volle Haarpracht, bevor er sie schließlich ganz abrasieren ließ, damit die schüttere graue Perücke realistischer wirkte. Für «Das Comeback» (Originaltitel «Cinderella Man», 2005) nahm er hingegen massiv an Gewicht ab und unterzog sich einem intensiven Boxtraining. Der Lohn für so viel Hingabe waren fünf Golden-Globe-Nominierungen allein zwischen 1999 und 2005.

Dann aber folgten Allüren und Skandale gepaart mit Wut- und Gewaltausbrüchen. Die Rollen wurden kleiner oder waren unglücklich gewählt. Crowe wurde zeitweise von der Kritik verlacht, etwa für die Bibelverfilmung «Noah» im Jahr 2014. Andere Filme waren kaum mehr als bessere B-Movies, wie der Action-Thriller «Unhinged - Außer Kontrolle», in dem Crowe eine junge Mutter terrorisiert, die den Autofahrer im Verkehrsstau durch ihr Hupen aus der Fassung gebracht hat.

Crowe lebt in Australien

Wie er seine Rollen auswählt, verriet Crowe 2020 der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview. «Ich lese möglichst viele Drehbücher und folge dann meinem Gefühl. Oft wähle ich Dinge, die ich vorher noch nicht gemacht habe.» Bei «Unhinged» habe er zunächst gezögert, weil er zu große Angst vor der Wahrheit dieses Films gehabt habe. «Doch in meiner Laufbahn bin ich immer wieder an diesen Punkt gekommen, dass mich die Dinge, die am meisten Angst machen, auch anziehen.»

Auch wenn seine Arbeit ihn regelmäßig nach Los Angeles führt, lebt er privat mit seiner Familie weit weg vom Hollywood-Trubel - und zwar auf einer 400 Hektar großen Farm im australischen Bundesstaat New South Wales inmitten von Rindern, Pferden, Hühnern und Hunden. «Ich habe das Stück Land schon vor 24 Jahren gekauft, noch bevor ich den Film «L.A. Confidential» drehte, es war meine erste große Anschaffung», sagte er.

Diesen Wohn- und Rückzugsort aufzugeben, kam nie in Frage: «Nach Los Angeles würde ich nur ziehen, wenn Neuseeland und Australien von einer Flutwelle verschlungen würden, wenn es in England eine Beulenpest gäbe und wenn der afrikanische Kontinent durch eine Attacke der Marsianer zerstört würde», sagte er einmal.

Crowe hat zwei Söhne

2003 heiratete er an seinem 39. Geburtstag die australische Sängerin und Schauspielerin Danielle Spencer, mit der er zwei Söhne hat. 2012 trennte sich das Paar einvernehmlich, 2018 folgte die Scheidung. Die beiden sollen aber eine freundschaftliche Beziehung pflegen. Zu Crowes 59. Geburtstag postete Spencer im vergangenen Jahr auf Instagram: «Heute vor 20 Jahren habe ich den Vater meiner Söhne geheiratet. Obwohl wir nicht mehr unseren Hochzeitstag feiern, ist es immer noch der Geburtstag dieses Mannes. Alles Gute.»

Wo es mit der Film-Karriere des ewigen Gladiators hingeht, bleibt abzuwarten. Statt für den Oscar wurde er kürzlich zum zweiten Mal für die Goldene Himbeere als «Schlechtester Schauspieler» nominiert: Nach 2018 für seine Nebenrolle in dem Abenteuerfilm «Die Mumie» hagelte es jetzt eine Nominierung für seine Arbeit als Teufelsaustreiber in dem Horror-Thriller «The Pope‘s Exorcist». Allerdings gab es auch positive Stimmen - und der zweifelhafte Ruhm blieb ihm erspart: Anfang März bekam Jon Voight («Mercy») den Anti-Preis verliehen. Sein bekanntester Filmerfolg geht derweil ohne ihn weiter: Im November soll «Gladiator 2» von Ridley Scott in die Kinos kommen.

Von Carola Frentzen, dpa
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