Regisseur István Szabó sieht nicht gern seine eigenen Filme
Mit «Mephisto» gewann István Szabó einen Oscar. Auch für sein Lebenswerk wurde der ungarische Regisseur mehrfach ausgezeichnet - seine eigenen Filme sieht er trotzdem nicht gern.
Mit «Mephisto» gewann István Szabó einen Oscar. Auch für sein Lebenswerk wurde der ungarische Regisseur mehrfach ausgezeichnet - seine eigenen Filme sieht er trotzdem nicht gern.
Der ungarische Regisseur und Oscar-Preisträger István Szabó (85) schaut sich seine eigenen Filme nicht gerne an. «Erstens, weil ich immer etwas finde, was ich zu lang finde, was ich rausnehmen sollte. Dann bin ich böse, dass ich es damals nicht gemacht habe», sagte Szabó in der Akademie der Künste (AdK) in Berlin. Außerdem sehe er Menschen auf der Leinwand, die teilweise nicht mehr am Leben seien. «Das ist so schmerzhaft, ich möchte die Filme dann nicht wieder sehen», sagte der Filmemacher weiter.
Szabó hatte der Akademie der Künste Teile seines Archivs übergeben, darunter das Drehbuch zum Drama «Ein Hauch von Sonnenschein» (1999) mit Schauspieler Ralph Fiennes. Szabó zeigte seinen jüngsten Film «Abschlussbericht» als deutsche Premiere, der schon 2020 in die ungarischen Kinos gekommen war. Kurz danach hatte die Corona-Pandemie begonnen, wie Szabó sagte. Es gebe nur eine ungarische Version, der Film habe keinen deutschen Verleiher.
In «Abschlussbericht» geht es um einen Professor (Klaus Maria Brandauer), der unerwartet in den Ruhestand versetzt wird und zurück in sein Heimatdorf zieht. Dort arbeitet er als Landarzt, macht aber nicht nur positive Erfahrungen in dem Dorf. Mit dem österreichischen Schauspieler Brandauer hat der Regisseur mehrfach zusammengearbeitet, etwa bei dem Drama «Mephisto» (1981). Für das Werk hatte Szabó den Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film gewonnen. Er lebt AdK-Angaben zufolge in Budapest und ist seit 1984 Mitglied der Akademie.
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