Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof im Jahr 2013 in Cannes.
Sebastien Nogier/epa/dpa
Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof im Jahr 2013 in Cannes.
Iranischer Regisseur

Mohammed Rassulof soll nach Cannes kommen

Der verurteilte Filmemacher hat den Iran unerlaubt verlassen. Fatih Akin und Sandra Hüller unterstützen einen Solidaritätsaufruf mit ihm und anderen Filmschaffenden aus dem Iran.

Der aus dem Iran geflüchtete Regisseur Mohammed Rassulof soll nach Cannes kommen. Das bestätigten Quellen aus dem Umfeld der Filmfestspiele am Mittwoch. In Cannes läuft der neue Film des Iraners im Wettbewerb. Die Premiere von «The Seed of the Sacred Fig» ist am Freitag. Für Samstag ist eine Pressekonferenz geplant. Rassulof wurde im Iran zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und hat vor wenigen Tagen sein Heimatland unerlaubt verlassen. 

Prominente haben unterdessen in einem offenen Brief zur Solidarität mit Rassulof und anderen verfolgten Filmemachern im Iran aufgerufen. Die deutschen Filmschaffenden Sandra Hüller, Franz Rogowski, Fatih Akin, Tom Tykwer und Edward Berger gehören zu den Unterzeichnern des Aufrufs, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. 

In dem Brief wird die «menschenverachtende Verfolgung» von Kulturschaffenden im Iran verurteilt. «Es sind die iranischen Behörden, die Verbrechen begehen, indem sie versuchen, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen und jegliche politische Opposition gewaltsam verfolgen, nur um ihren eigenen Machterhalt zu sichern», heißt es darin.

Rassulof, der 2020 den Goldenen Bären der Berlinale für seinen Film «Es gibt kein Böses» (Originaltitel «Sheytan vojud nadarad») erhalten hatte, gilt im Land als äußerst kritischer Filmemacher. Er war vor gut einem Jahr erneut mit einem Ausreiseverbot belegt worden.

© dpa-infocom, dpa:240522-99-121825/3
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