Der Insolvenzantrag der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) beunruhigt nach Gewerkschaftsangaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Südwesten. «Der heutige Insolvenzantrag verursacht bei den Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof erneut große Unsicherheit und Existenzängste», teilte der Verdi-Fachbereichsleiter für Handel im Südwesten, Wolfgang Krüger, am Dienstag mit. Zum Fortbestand und zu den Auswirkungen auf die einzelnen Filialen in Baden-Württemberg lasse sich aus heutiger Sicht keine sichere Aussage machen, so Krüger.
Für GKK ist es schon die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren. Vorausgegangen war die Schieflage des Mutterkonzerns Signa. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Unternehmen aus der Handels- und Immobiliengruppe des österreichischen Unternehmers René Benko Insolvenz angemeldet - darunter die Signa Retail Selection AG, zu der GKK gehört. Sie hatte Ende November angekündigt, ihr Geschäft geordnet abzuwickeln, was einen Verkauf von GKK bedeutet.
Der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) bedauerte die Entwicklung auf Anfrage. Mit ihrer hohen Magnetwirkung seien die Kauf- und Warenhäuser vielerorts zentraler Bestandteil lebendiger Innenstädte und brächten Frequenz in die Stadtzentren, teilte HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann mit. Davon profitierten auch die benachbarten Geschäfte, denn viele Kundinnen und Kunden nutzten diese dann zu weiteren Einkäufen. Sollten diese nun kurzfristig vielerorts wegbrechen, sei das sicherlich für viele Innenstädte eine Herausforderung. Noch blieben aber genauere Informationen zum Verlauf des Insolvenzverfahrens und der Zukunft der einzelnen Warenhäuser abzuwarten.
© dpa-infocom, dpa:240109-99-542138/4
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten