Neues Freiburger Duo soll direkt helfen
Attila Szalai wird in der Abwehr gebraucht, Florent Muslija in der Offensive - womöglich schon am Samstag in Bremen. Der SC Freiburg peilt den vierten Bundesliga-Sieg gegen Werder in Serie an.
Attila Szalai wird in der Abwehr gebraucht, Florent Muslija in der Offensive - womöglich schon am Samstag in Bremen. Der SC Freiburg peilt den vierten Bundesliga-Sieg gegen Werder in Serie an.
Als Florent Muslija den SC Freiburg im November aus dem DFB-Pokal schoss, stand er bei Sportdirektor Klemens Hartenbach und Trainer Christian Streich längst auf dem Wunschzettel. Damals spielte der 25 Jahre alte Nationalspieler des Kosovos noch für den Fußball-Zweitligisten SC Paderborn und verwandelte in der zweiten Runde einen Freistoß direkt. Am Ende verlor der SC mit 1:3. Etwa drei Monate später hat Muslija die Seiten gewechselt, seit Mittwochabend steht er in Freiburg unter Vertrag.
Der gebürtige Acherner stammt aus der Gegend und wurde von den SC-Verantwortlichen über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet. «Vor drei bis vier Jahren wäre es noch nicht so sinnvoll gewesen, jetzt ist der Zeitpunkt gut», erklärte Streich am Donnerstag.
Muslija habe mehrere Stationen und Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass Talent allein nicht ausreiche, sondern «dass man wirklich alles dafür tun muss, wenn man ganz hoch will in die Bundesliga». In der Saison 2018/19 stand er bereits 17 Mal in der ersten Liga für Hannover 96 auf dem Feld. «Er ist jetzt auf einem guten Weg und ein guter Fußballer, technisch gut und beweglich», sagte Streich.
Nicht nur Muslijas Wechsel, sondern auch der von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehene Attila Szalai seien «ein bisschen typisch» für das Vorgehen der Freiburger auf dem Transfermarkt, findet Streich. Zumal die beiden Neuzugänge schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen zum Kader gehören sollen. «Weil wir in letzter Zeit nie die Bank voll gemacht haben», sagte Streich.
Es könne sogar sein, dass zumindest Szalai direkt in der Startelf steht. Denn Manuel Gulde muss nach der Gelb-Roten Karte beim 3:2-Sieg gegen Hoffenheim zuschauen. «Er ist erfahren, körperlich stark und ein sehr offener Kerl», sagte Streich über den 26-jährigen ungarischen Nationalspieler Szalai, der unmittelbar nach der Niederlage mit der TSG in Freiburg geblieben war und einer Ausleihe bis zum Ende dieser Saison zustimmte.
Diese Vertragssituation soll aber laut Streich die Ausnahme bleiben. Sie sei bei Szalai dadurch entstanden, dass die beiden Verteidiger Philipp Lienhart (Leisten-OP) und Kenneth Schmidt (Bauchmuskel-OP) mehrere Wochen ausfallen. «Und Linksfüßer haben wir nicht so viele auf der Position», erklärte der SC-Coach.
Grundsätzlich würden die Freiburger jedoch «Spieler mit Perspektive» verpflichten wollen, mit denen man «in Ruhe arbeiten» könne. Das trifft insbesondere auf Muslija zu, der eine langfristige Verstärkung für SC-Offensive sein soll. Nachtragend ist Streich nach Muslijas Treffer gegen die Breisgauer indes nicht. «Er kann gerne weiter so aufs Tor schießen wie gegen uns, dann kriegen wir ja jetzt ein Tor», sagte Streich.
Dass es schwierig werden könnte, die beiden Neuen zu integrieren, glaubt Streich ebenfalls nicht. «Sie haben Erfahrung und in verschiedenen Systemen gespielt.» Mit Szalai haben Streich und Co-Trainer Julian Schuster auch schon Videoanalysen gemacht. Es sei jedoch wichtig, sie «nicht zu überfrachten und ankommen zu lassen» - auch wenn sie möglicherweise schon in Bremen direkt gebraucht werden könnten.
Von Daniela Frahm, dpa
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