Bürgerinnen und Bürger in der Drei-Länderregion von Deutschland, Frankreich und der Schweiz müssen nach den Worten eines Umweltexperten frühzeitig beim Hochwasserschutz eingebunden werden. Es sollte den Behörden nicht nur um die Bauprojekte gehen, sondern auch um die Akzeptanz an Ort und Stelle. Das sagte das Präsidiumsmitglied der Oberrheinkonferenz, Hannes Kopf, am Montag in Straßburg. Die Einrichtung verbindet Behörden in der Drei-Länderregion.
Die elsässische Gebietskörperschaft CEA (Collectivité européenne d'Alsace) und andere Institutionen auf beiden Seiten des Rheins läuteten Veranstaltungen zum Thema Wasser ein, die sich in dieser Woche an Bürger und Fachleute richten.
«Für den Hochwasserschutz gibt es internationale Vereinbarungen», sagte Kopf. «Alle Rhein-Anliegerstaaten haben ein Bauprogramm für die nächsten Jahrzehnte beschlossen.» Allein das Land Baden-Württemberg verbessert dem Freiburger Regierungspräsidium zufolge mit Milliardenaufwand den Hochwasserschutz am Oberrhein. Dazu werden an 13 Standorten zwischen Basel und Mannheim Flächen eingerichtet, die notfalls geflutet werden können.
Die gefährlichen Hochwasser am Oberrhein werden üblicherweise durch die Schneeschmelze in den Alpen und starke Niederschläge im Voralpenraum ausgelöst. Regen im Schwarzwald und in den Vogesen kann die Lage noch verschärfen.
Die Vertreterin der elsässischen CEA, Chantal Jeanpert, sagte, es müsse bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch um ein Management von Risiken gehen. Das betreffe nicht nur das Hochwasser, sondern auch das Thema Trockenheit. Mangelnde Niederschläge und eine Hitzewelle hatten beispielsweise im vergangenen Juli in Baden-Württemberg dazu geführt, dass Wasserstände in Flüssen und Bächen für die Jahreszeit deutlich zu niedrig waren.
Kopf ist in Rheinland-Pfalz Präsident der sogenannten Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, die bei regionalen Umweltthemen eingeschaltet wird. Er vertrat nach eigenen Angaben bei dem Treffen im Elsass die deutsche Seite.
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