Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Jonas Walzberg/dpa/Illustration
Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Unternehmen

Insolvenzquote von Firmen im Südwesten im Vergleich niedrig

Konjunkturflaute, gestiegene Zinsen und hohe Energiepreise haben die Zahl der Firmenpleiten in diesem Jahr in die Höhe getrieben - auch im Südwesten. Allerdings ist die Insolvenzbetroffenheit der Unternehmen in Baden-Württemberg im Vergleich zu den anderen Bundesländern vergleichsweise niedrig, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag in Frankfurt mitteilte.

Creditreform geht für das laufende Jahr in Baden-Württemberg von 46 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen aus, nach 37 im Vorjahr. Die höchste Insolvenzquote hat demnach Bremen mit 120. Am wenigsten Insolvenzen verzeichnet den Angaben zufolge Thüringen mit 40 je 10.000 Unternehmen. Regionale Branchenstrukturen sowie unterschiedliche Altersstrukturen der Unternehmen dürften laut Creditreform für die Unterschiede verantwortlich sein.

Deutschlandweit rechnet Creditreform damit, dass bis zum Jahresende 18.100 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht angetreten haben werden. Das wären den Berechnungen zufolge 23,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Wie auch andere Experten rechnet Creditreform mit einer weiteren Zunahme der Firmenpleiten. Sondereffekte aus der Corona-Zeit seien weitgehend verpufft. Um eine Pleitewelle infolge der Pandemie abzuwenden, hatte der Staat zeitweise Ausnahmeregelungen ermöglicht. Bereits 2022 waren die Insolvenzzahlen erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 wieder gestiegen.

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