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Niedersachsen: Meppen

Nach Moorbrand: Radioaktive Strahlung auf Gelände freigesetzt?

Ist der Moorbrand im niedersächsischen Meppen doch gefährlicher als bislang angenommen? Aktuell prüft die Bundeswehr, ob bei dem wochenlangen Feuer womöglich radioaktive Strahlung freigesetzt wurde.

Fläche bis heute noch nicht vollständig gelöscht

Am 3. September war nach einem Bundeswehr-Waffentest ein kilometerweiter Moorbrand bei Meppen ausgebrochen, der die Feuerwehr wochenlang in Atem hielt. Aufgrund der raschen Ausbreitung wurde sogar der Katastrophenfall ausgerufen, insgesamt waren etwa 1500 Einsatzkräfte im Einsatz. Bis heute ist die Fläche noch immer nicht vollständig gelöscht.

Sind Rettungskräfte radioaktiv verstrahlt worden?

Spezialisten der Bundeswehr untersuchen nach dem Moorbrand bei Meppen Boden, Luft und Wasser nach Spuren von radioaktiver Strahlung und Quecksilber. „Die Strahlenmessstelle Süd ist mit dem Auftrag vor Ort, zu überprüfen, ob Einsatzkräfte einer Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen sein könnten“, sagte ein Sprecher der Bundeswehr der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Giftstoffe freigesetzt?

Auf dem Waffentestgelände könnten dem Zeitungsbericht zufolge in der Vergangenheit quecksilberhaltige Sprengkörper beispielsweise der Nationalen Volksarmee der DDR sowie uranhaltige Nato-Munition getestet worden sein. So könne es möglich sein, dass die Giftstoffe durch den Moorbrand freigesetzt worden sind. 

Medien hatten berichtet, dass möglicherweise Rettungskräfte radioaktiv verstrahlt worden seien. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums gibt es aktuell keine akuten Hinweise auf gefährliche Strahlenbelastungen. "Es gibt keine Erkenntnisse, dass dort jemals Uranmunition getestet worden ist", sagte Ministeriumssprecher Jens Flosdorff am Freitag in Berlin. Die angekündigten Messungen seien eine rein vorsorgliche Maßnahme und sollen zur Transparenz beitragen. "Wir gehen kein Risiko ein", sagte Flosdorff.

Zu einer eventuellen Freisetzung von Schwermetallen wie Quecksilber gebe es derzeit Abstimmungen mit Geologen. „Dies wird derzeit ebenfalls untersucht“, sagte ein Bundeswehrsprecher.

Quelle: dpa