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Poroschenko warnt vor russischem Einmarsch

Kriegsrecht soll heute in Kraft gesetzt werden

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat mit drastischen Worten vor der Gefahr eines russischen Einmarschs in sein Land gewarnt.

«Die Zahl der Einheiten, die entlang unserer ganzen Grenze stationiert wurden, ist um einiges gestiegen», sagte er in einem am Dienstag ausgestrahlten TV-Interview. Er warnte: «Dem Land droht ein großangelegter Krieg mit der Russischen Föderation.»

Allein die Zahl russischer Panzer habe sich von September bis Oktober verdreifacht, fügte Poroschenko an. Daher sei die Verhängung des Kriegsrechts in der Ukraine nach dem jüngsten militärischen Zwischenfall in der Meerenge von Kertsch gerechtfertigt.

Seit 2014 habe sich die Zahl der russischen Soldaten an den Landesgrenzen verdreifacht, die der Schützenpanzer verfünffacht und die der Artillerie verzehnfacht. Auch die Zahl der russischen Flugzeuge, Raketenwerfer und Schiffe in der Nähe der ukrainischen Grenze sei stark gestiegen.

Kiew sieht sich seit der russischen Annektion der Halbinsel Krim 2014 im Krieg mit dem Nachbarn. Das Aufbringen von drei ukrainischen Militärschiffen vor der Krim am Sonntag durch den russischen Grenzschutz hatte international für Beunruhigung gesorgt. Bei dem Vorfall wurden mindestens drei Ukrainer verletzt. Die Ukraine verhängte über Teile des Landes das Kriegsrecht, das heute erstmals in Kraft gesetzt werden soll.