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Brandenburg: Cottbus

Mädchen von Eltern in Schrank gesperrt und dutzende Male missbraucht

Über 90 Fälle des sexuellen Missbrauchs eines heute 14 Jahre alten Mädchens listet die Anklage des Landgerichts Cottbus auf. Beim Prozessauftakt schwiegen die Beschuldigten, ihre 52-jährige Mutter und ihr 47-jähriger Verlobter.

Unfassbare Gräueltaten

Dieser grausame Fall aus Cottbus erschüttert die ganze Republik. Ein heute 14-jähriges Mädchen aus Brandenburg wurde monatelang von ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten versteckt und laut Bild-Zeitung über 90 Mal vergewaltigt. Das Martyrium des Mädchens dauerte von Oktober 2017 bis März 2018.

Laut Anklage wollte der 47-jährige Stiefvater die Minderjährige schwängern. Er soll mit ihr und der Mutter auch zu dritt Geschlechtsverkehr gehabt haben.

Mädchen in Holzkasten versteckt

Besonders abscheulich: In der Öffentlichkeit spielten die Angeklagten die besorgten Eltern. Das heute 14 Jahre alte Mädchen verschwand im Oktober 2017 spurlos aus einem Heim in Cottbus. Monatelang fahndete die Polizei fieberhaft nach der Verschwundenen. Dann wurde sie im März in der Wohnung des Paares in Groß Schacksdorf (Brandenburg) gefunden.

Es stellte sich heraus, dass die Eltern das Mädchen monatelang bei sich versteckten – wahlweise in einem Schrank oder im Holzkasten einer Couch.

Peiniger hüllen sich in Schweigen

Am Dienstag startete nun der Gerichtsprozess in Cottbus. Beide Angeklagten hüllten sich in Schweigen. Angaben werde sie zu einem späteren Zeitpunkt machen, kündigte ihr Anwalt zum Prozessauftakt jedoch an. Ihnen wird mehrfacher sexueller Missbrauch und Kindesentziehung vorgeworfen.

Das Mädchen lebt inzwischen in einer Pflegefamilie.