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Großbritannien: London

Erdogan-Fotos sorgen für Ärger

Mit scharfer Kritik hat DFB-Präsident Reinhard Grindel auf die Fotos der Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan reagiert.

«Der DFB respektiert und achtet selbstverständlich die besondere Situation unserer Spieler mit Migrationshintergrund. Aber der Fußball und der DFB stehen für Werte, die von Herrn Erdogan nicht hinreichend beachtet werden», twitterte Grindel heute. Die Profis hätten sich für ein Wahlkampfmanöver «missbrauchen lassen», schrieb Grindel.  

Özil und Gündogan hatten sich am Sonntag in London gemeinsam mit dem Politiker ablichten lassen und überreichten ihm Trikots ihrer Clubs FC Arsenal und Manchester City. Die Fotos wurden von Erdogans Partei auf Twitter veröffentlicht.

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff kündigte eine Aussprache mit den Spielern an, die fixe Kandidaten der DFB-Elf für die WM in Russland sind. «Die beiden waren sich der Symbolik und Bedeutung dieses Fotos nicht bewusst, aber natürlich heißen wir die Aktion nicht gut und besprechen das mit den Spielern», sagte Bierhoff am Montag, betonte jedoch auch: «Ich habe nach wie vor überhaupt keine Zweifel an Mesuts und Ilkays klarem Bekenntnis, für die deutsche Nationalmannschaft spielen zu wollen und sich mit unseren Werten zu identifizieren.»

Quelle: dpa