Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Deutschland: Berlin

Polio-Impfquoten in Deutschland zu niedrig

In Deutschland werden zu wenige Kinder gegen Polio geimpft.

Nach den jüngsten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) für 2017 lagen die Impfquoten gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) beim Schulstart bei nur noch 92,9 Prozent, teilte die Bundesbehörde zum Welt-Polio-Tag am 24. Oktober mit. Für Polio sollte diese Quote nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation aber bei mindestens 95 Prozent liegen. «Die Impfquoten sind zu niedrig», sagt Sabine Diedrich, Leiterin des Nationalen Referenzzentrums für Poliomyelitis und Enteroviren am RKI.

In den vergangenen drei Jahren wurde in Deutschland ein leichter, aber deutlicher Abfall der Polio-Impfraten registriert. Ein Prozent weniger geimpfte Kinder im Jahr klinge nicht viel, ergänzte Diedrich. «Ein Geburtsjahrgang umfasst in Deutschland aber rund 700 000 Kinder. Wenn sieben Prozent nicht geimpft sind, heißt das, dass pro Jahr fast 50 000 Kinder nicht mehr gegen Polio geschützt sind.» Und ihre Zahl steige von Jahr zu Jahr an.

(Quelle: dpa)