Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Russland: Moskau

Scholz setzt bei Putin auf Diplomatie

In der Ukraine-Krise gibt es Hoffnung auf weitere Verhandlungen. Dafür sprachen sich sowohl Russlands Präsident Putin als auch Bundeskanzler Scholz heute nach ihrem Treffen in Moskau aus.

Mit der Ankündigung eines teilweisen Truppenabzugs hat Russland am Dienstag überraschend ein Zeichen der Entspannung in der Ukraine-Krise gesetzt. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte Präsident Wladimir Putin anschließend in Moskau, dass Russland keinen neuen Krieg in Europa wolle. «Dazu, ob wir das wollen oder nicht: Natürlich nicht!», sagte Putin im Kreml nach dem dreistündigen Gespräch. Scholz verwies auf einen großen Spielraum für
Verhandlungen. «Die diplomatischen Möglichkeiten sind bei weitem nicht ausgeschöpft», sagte er.

Stunden vor dem Antrittsbesuch von Scholz in Moskau begann Russland nach eigenen Angaben mit dem Abzug von Truppen im Süden und Westen des Landes. Dort seien einzeln Manöver abgeschlossen, hieß es. Andere Übungen - darunter im Nachbarland Belarus - liefen aber weiter. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, betonte, dass Russland einen «Komplex» großangelegter Maßnahmen zur Ausbildung von Truppen und Streitkräften fortsetze.

Scholz sprach bei einer Pressekonferenz mit Putin von einem «guten Zeichen». Er hoffe, dass ein weiterer Truppenabzug folge. «Wir sind bereit, gemeinsam mit allen Partnern und Verbündeten in der EU und der Nato und mit Russland über ganz konkrete Schritte zur Verbesserung der gegenseitigen - oder noch besser, der gemeinsamen - Sicherheit zu reden.»

Die USA und Europa hatten auf die russischen Manöver äußerst besorgt reagiert. Die USA befürchten, dass die Truppenbewegungen sowie ein Aufmarsch Zehntausender Soldaten entlang der ukrainischen Grenze der Vorbereitung eines Krieges dienen. Russland weist das zurück.

Quelle: dpa