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BND beschaffte Nowitschok-Probe in den 90ern

Die Affäre um den Einsatz des Nervengifts Nowitschok gegen den Doppelagenten Skripal in England bekommt eine brisante neue Wendung. 

Nach Recherchen von "Süddeutscher Zeitung", NDR, WDR und "Die Zeit" war der Bundesnachrichtendienst schon seit den 90er-Jahren im Besitz einer Nowitschok-Probe. Ein russischer Überläufer habe sie damals nach Deutschland geschmuggelt. Der damalige Bundeskanzler Kohl soll die Erkenntnisse über Nowitschok mit den engsten Alliierten geteilt haben. Das bedeutet, dass seit den späten Neunzigerjahren neben Deutschland auch die USA, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und Kanada wussten, wie der Kampfstoff hergestellt wird. 

Nach dem Anschlag auf Skripal hatte der Westen Moskau beschuldigt, weil nur Russland über Nowitschok verfüge, wie es damals hieß.

Quelle: Süddeutsche, NDR, WDR, Die Zeit