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Empörung in Thüringen

Kein Ticket wegen defektem Automaten

Weil der Ticketautomat am Bahnsteig defekt war, stieg eine Mutter aus Thüringen mit ihren fünf Kindern in den Zug und wollte bei der Schaffnerin Fahrkarten kaufen. Doch diese warf die Familie hochkant raus – weil sie schwarz fuhren. Wer ist nun im Recht?

Ticketgerät kaputt

Dieser Fall sorgt derzeit für große Aufregung: Wegen eines defekten Ticketgeräts mussten eine Mutter und ihre fünf Kinder mitten in Thüringen den Zug verlassen. Wie die Thüringer Landeszeitung berichtet, sei die Frau mit ihren Sprösslingen in einen Regionalzug Richtung Gera gestiegen, konnte aber zuvor kein Ticket lösen, da der Automat defekt war.

Augenzeugin macht Fall publik

Die Mutter wollte demnach beim Zugpersonal Fahrkarten für sich und ihre Kinder kaufen, doch die Schaffnerin bezichtigte sie des Schwarzfahrens und warf die Familie kurzerhand aus dem Zug.

Eine Augenzeugin half der Mutter und den Kindern im Alter von ein bis neun Jahren aus dem Zug. Auch sie war es, die sich mit dem Fall an die Regionalzeitung in Thüringen wandte: „Ich bin empört über das rücksichtslose Verhalten!“

Schaffnerin räumt Fehler ein

In einer Reaktion entschuldigte sich die Deutsche Bahn, und ihr Sprecher Jörg Bönisch räumte ein: „Ich bedaure sehr, dass Sie diesen unangenehmen Vorfall im Regional-Express beobachten mussten.“ Die Schaffnerin gab zu, in diesem Fall falsch entschieden zu haben und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten.  

Prinzipiell hat die Mitarbeiterin jedoch richtig gehandelt. Nach den aktuellen Tarifbestimmungen der Deutschen Bahn muss der Kauf eines Tickets vor der Fahrt erfolgen. Sollte ein Automat an einem Bahnhof defekt sein, müsse dies umgehend dem Zugpersonal gemeldet werden, ansonsten drohe Strafe wegen Schwarzfahrens.

Quelle: Thüringer Landeszeitung, Welt