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Wetterphänomen in Süddeutschland

Gab es gestern einen Tornado in Ludwigshafen?

Ungewöhnliche Wetterereignisse gestern im Süden Deutschlands: Ein Tornado über Unterfranken deckte mehrere Dächer ab und hinterließ teils eine Schneise der Verwüstung. Auch im Raum Ludwigshafen/Mannheim meldeten einige Anwohner verdächtige Tornadorüssel - doch was ist dran?

Verdächtige Trichterwolke

Aufregung gestern in und um Ludwigshafen: Anwohner meldeten der Polizei um 08:00 Uhr morgens eine verdächtige Trichterwolke über der Metropolregion. Schnell kommt die Frage auf: War das wirklich ein Tornado? Um was es sich genau bei dem Gebilde handelte, ist derzeit noch nicht geklärt. Es hatte zwar eine Trichterform, aber nicht mit glatten Rändern, wie es für einen Tornado typisch wäre. Dass es sich vielleicht aber doch um einen „kleinen“ Tornado handelte, wollten Meteorologen nicht ausschließen.

Tornado verwüstet Unterfranken

Klarheit hingegen gab es in Franken: Plötzlich zog nachmittags eine große graue Trichterwolke über  Unterfranken auf und sorgte für mächtig Wirbel. „Es wurden 20 bis 30 Dächer abgedeckt, zwei Bäume umgeknickt und Gartenhäuschen umgeweht“, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde zum Glück niemand. Der Tornado hatte sich am späten Nachmittag zeitlich und räumlich eng begrenzt innerhalb einer Gewitterzelle entwickelt.

Unwahrscheinlicher Fall tritt ein

Tornados sind um diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich. „Es war nicht unerwartet, aber nicht sehr wahrscheinlich“, schilderte der DWD-Fachmann. „Die Grundbedingungen, dass Tornados auftreten, waren gegeben. In Kürnach hat es gereicht, dass die Winddrehungen vom Boden in die höheren Luftschichten so stark waren, dass sich ein Tornado hat ausbilden können.“

Quelle: Deutscher Wetterdienst, dpa