Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Frühling klopft an die Tür

Experte erwartet heftigen Wetterumschwung

Langsam aber sicher geht die „kleine Eiszeit“ des Januars 2017 zu Ende. In einigen Regionen herrscht seit mehreren Wochen Dauerfrost. Deutschlandweit ist es der kälteste Januar seit dem Jahr 2010, in Süddeutschland sogar seit rund 30 Jahren. Doch ab Sonntag beginnt nun der Wetterumschwung.

Winter-Comeback?

„Es wird in der nächsten Woche im Land spürbar wärmer. Auch im Osten und Süden erreichen wir dann am Tag positive Temperaturen und es setzt Tauwetter ein. Der Winter ist damit vorbei – vorerst. Meteorologisch endet er erst Ende Februar, kalendarisch sogar erst am 20. März 2017. Dann ist nämlich offizieller Frühlingsanfang. Bis dahin kann sich der Winter aber noch einige Male zurückmelden. Hier möchte ich an den März 2013 erinnern, der rund 3 Grad kälter als im langjährigen Mittel ausfiel und sich sehr winterlich gestaltet hat. Ob das dieses Jahr auch der Fall sein wird, kann man heute aber noch nicht sagen. In der kommenden Woche wird es erstmal deutlich wärmer. Im Westen wird die 10-Grad-Marke überschritten, vielleicht sogar an der 15-Grad-Marke gekratzt. Das kann am ehesten entlang des Rheins der Fall sein“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Temperaturen steigen an

Von einem Frühlingsdurchbruch sollte man aber auf alle Fälle noch nicht sprechen. Da kann sich noch einiges tun in Sachen Winterwetter. Genauso schnell wie es nun mild wird, kann es auch nochmal richtig eisig und winterlich werden. Immerhin fällt im Westen und Nordwesten auch mal wieder etwas Regen. Bisher ist der Monat fast überall trockener als im langjährigen Mittel. Lediglich der Süden und der Osten gehen bis nächsten Donnerstag in Sachen Niederschläge wieder recht leer aus.

Auch die Ensemble-Vorhersage für Frankfurt am Main zeigt, dass es mit den Temperaturen nun mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufwärts gehen wird und, dass diese Phase offenbar die gesamte erste Februardekade anhalten wird.

Achtung Eisstau!

Neben einem erhöhten Risiko durch Feinstaub, über das wir in den vergangenen Tagen ausführlich berichtet haben, lauern jetzt Gefahren durch das Tauwetter auf den Flüssen, die bereits Eisschollen bzw. Eisdecken gebildet haben. Diese geraten nun in Bewegung und können sich gegebenenfalls ineinander verkeilen und für eine Aufstauung des Wassers sorgen. Die Folge: Der Flusspegel steigt in kurze Zeit rasch an und führt zu Überschwemmungen. „Ob und wo das genau passieren kann oder wird, kann man aktuell natürlich nicht sagen“ erklärt Wetterexperte Jung.

In jedem Fall gilt noch die wichtige Regel: Spätestens ab Sonntag keine Eisflächen mehr betreten! Mit dem einsetzenden Tauwetter werden diese nach und nach instabil. Es besteht Lebensgefahr!

Aktueller Wettertrend

Freitag:

minus 4 bis plus 6 Grad, im Osten freundlich, teils Nebel, nach Westen Wolken

Samstag:

minus 3 bis plus 8 Grad, überwiegend bewölkt, aber noch trocken

Sonntag:

0 bis 7 Grad, aus Westen Regen, teils gefrierend, Achtung GLATTEIS, im Osten noch am längsten trocken

Montag:

1 bis 9 Grad, im Norden Regen, im Süden überwiegend freundlich und trocken

Dienstag:

3 bis 11 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel, trocken

Mittwoch:

3 bis 12 Grad, mal Sonne, mal Wolken, kaum Niederschlag

Donnerstag:

4 bis 14 Grad, oftmals bedeckt, im Westen etwas Regen, sonst trocken

Freitag:

4 bis 13 Grad, im Westen weiterhin leichter Regen, nach Osten ab und zu mal Sonnenschein

Quelle: wetter.net