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Trump gibt «beiden Seiten» Schuld an Gewalt von Charlottesville

Geplant war ein Statement zur Infrastruktur im Trump-Tower - dann aber kamen Fragen zur Gewalt von Charlottesville.

Was folgte, war ein US-Präsident, dem der Kragen platzte. Stocksauer fällt Trump auf sein erstes Statement zurück. Seine Pressekonferenz entgleiste. Trump hat dabei seine uneindeutige erste Reaktion auf die Gewalt bei der Rassisten-Kundgebung in Charlottesville vehement verteidigt und erneut beiden Seiten die Schuld gegeben. «Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war», sagte Trump. Damit verteidigte der US-Präsident Neonazis gegen Gegendemonstranten.

Am Samstag war bei rassistischen Ausschreitungen in Charlottesville (Virginia) eine 32-Jährige Gegendemonstrantin von einem Auto erfasst und getötet worden. 19 Menschen wurden verletzt. Vorher war es zu Zusammenstößen gekommen.

In seiner ersten Reaktion hatte Trump von «Gewalt von vielen Seiten» gesprochen. Er vermied es, Rassisten und Neonazis beim Namen zu nennen. Er bekam daraufhin erheblichen Druck und Kritik auch aus den eigenen Reihen. Erst am dritten Tag nach den Zwischenfällen hatte Trump sich im Weißen Haus öffentlich von Rassisten und dem Ku Klux Klan distanziert. US-Medien zufolge tat Trump das widerstrebend und nur unter großem Druck enger Berater.

(Quelle: dpa)