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Schleswig-Holstein: Wedel

Aufgebrachter Rentner zerlegt Rettungswagen

Bei einem Notfalleinsatz blockierte ein Rettungswagen eine Straße in Wedel. Ein älterer Herr wollte dennoch seine Fahrt fortsetzen und wurde zunehmend aggressiver. Nachdem er von den Helfern keine Aufmerksamkeit bekommen hatte, rastete der Rentner völlig aus und zerstörte den Einsatzwagen.

Rentner rastet vollkommen aus

Bei einem Notfalleinsatz wurde ein Rettungswagen von einem 86-jährigen Autofahrer schwer beschädigt. Der ältere Herr war über die Blockierung einer Straße in Wedel so aufgebracht, dass er sich nach mehreren erfolglosen Hupversuchen und handgreiflichen Tätlichkeiten gegen die Rettungskräfte mit seinem PKW selbst den Weg frei zu machen versuchte.

Nachdem er den Einsatzwagen schwer beschädigt hatte, flüchtete er von der Unfallstelle. Gegen den Fahrzeugführer wurde nun Strafanzeige gestellt.

Während Einsatz dürfen Rettungswagen in zweiter Reihe parken

"Bei einem Notfalleinsatz ist es nicht unüblich, dass die Rettungsfahrzeuge den Straßenverlauf zwangsweise blockieren, in dem sie von ihrem Sonderrecht des Parkens in zweiter Reihe Gebrauch machen", erklärt Pressesprecher Christian Mandel die Vorgehensweise der Rettungskräfte. "Einfacher Hintergrund ist, dass im Notfall einfach keine Zeit vorhanden ist, einen ordnungsgemäßen Parkplatz aufzusuchen. Das versteht im Normalfall jeder."

Rentner wird Sanitäter gegenüber handgreiflich

Dem 86-jährigen Autofahrer gefiel das aber offenbar überhaupt nicht, so dass er mehrfach hupte, um seinem offensichtlich unaufschiebbaren Anliegen Gehör zu verschaffen. Zu dem Zeitpunkt befand sich ein Rettungssanitäter am Wagen, um eine Trage zu holen. Plötzlich wurde der ältere Herr sogar handgreiflich und forderte lautstark die Straße sofort freizumachen.

„Aus medizinischer Sicht galt es aber weiterhin, die volle Aufmerksamkeit dem Notfallpatienten zu widmen und nicht dem Wunsch des älteren Autofahrers zu entsprechen, die sofortige Durchfahrt zu ermöglichen", beschreibt Pressesprecher Christian Mandel die Situation weiter.

Der Rentner entschied sich letztendlich, die Straßenblockade auf seine ganz persönliche Weise aufzulösen und den Weg freizumachen. Er setzte sich in seinen PKW und gab Gas. Das Auto quetschte sich förmlich an dem Rettungswagen vorbei, fuhr sich aber in einem ersten Versuch fest. Ein Helfer konnte sich vor der Attacke des Mannes nur durch einen beherzten Sprung zur Seite retten. Der zweite Durchfahrversuch des Mannes gelang ihm letztendlich nur, indem er den Rettungswagen mit seinem PKW schwer beschädigte. Die Tür eines Seitenfaches wurde komplett aus den Halterungen gerissen.

Der Fahrer flüchtete im Anschluss von der Unfallstelle, konnte aber später von der Polizei gestellt werden.

Helfer werden zunehmend bedroht

Alle Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr und den anderen Hilfsorganisationen haben den Auftrag zu helfen. Ob es dabei gilt, Leben zu retten, Feuer zu löschen, Sachwerte zu schützen oder für Recht und Ordnung zu sorgen ist dabei unerheblich. Alle Helfer erleben bei ihrer Dienstausübung täglich viele gefährliche Situationen. Die Teilnahme am Straßenverkehr gehört dabei zu den Hauptgefahren.

Quelle: Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH