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Großbritannien: Manchester

Angst vor weiteren Anschlägen in Großbritannien

Nach dem Anschlag auf das Popkonzert in Manchester mit mindestens 22 Todesopfern hat die örtliche Polizei die Bürger zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Verdächtige Beobachtungen sollten sofort gemeldet werden, erklärte Polizeichef Ian Pilling am Mittwochmorgen via Twitter.

Terror-Warnstufe „kritisch“

Großbritannien hat die Terror-Warnstufe von bisher "ernst" auf die jetzt höchste Stufe "kritisch" angehoben. Das erklärte Premierministerin May am Abend. Sie erklärte außerdem nach einer erneuten Sitzung des Sicherheits-Rats, dass eine ganze Gruppe hinter dem Manchester-Attentat stecken könnte. Die höchste Terrorwarnstufe kann auch bedeuten, dass neue Attacken unmittelbar bevorstehen.

Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Popkonzert hatte die Polizei den 22 Jahre alten Salman Abedi als Attentäter ausgemacht. Tausende von Menschen haben am Abend auf dem Albert Square von Manchester der Opfer des Terroranschlags von vergangener Nacht gedacht. Wir werden allen Terroristen trotzen, sagte Bürgermeister Eddy Newman. In seiner kurzen Rede lobte er besonders den beherzten und schnellen Einsatz von Rettungs- und Sicherheitskräften. Die britische Premierministerin May hatte Manchester schon am Nachmittag besucht und sich ein Bild von der Lage gemacht.

Behörden rechnen mit weiterem Attentat 

Der Chef der nationalen Anti-Terror-Polizei, Mark Rowley, erklärte: „Die Ermittlungen in Manchester sind groß angelegt und gehen zügig und gut voran.“ Am Dienstag konnte bereits ein Verdächtiger festgenommen werden, zudem wurden mehrere Razzien durchgeführt. Dennoch könne die Polizei noch nicht ausschließen, dass eine größere Gruppe an der grausamen Tat beteiligt sei.

Die Erhöhung der Terrorwarnstufe bedeutet, dass die Sicherheitsbehörden ein unmittelbar bevorstehendes Attentat für denkbar halten. Militär soll die Beamten bei Wachaufgaben entlasten und so mehr Polizeistreifen ermöglichen. Auch bei Großereignissen wie Konzerten oder Sportveranstaltungen könnten Soldaten die Polizei unterstützen.

Quelle: dpa