Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Pegnitz / Bayern

Rettungsgasse Fehlanzeige: Helfer kommen nicht durch

Am Samstag wurde ein Mann bei einem Unfall auf der A9 bei Pegnitz (Bayern/Oberfranken) schwer verletzt. Ihm wurde zwar vom Rettungsdienst geholfen, doch der Weg zur Unfallstelle war für die Feuerwehr ein echter Horror, wie nun ein Video zeigt...

Rettungsgasse: Fehlanzeige!

Nachdem ein 43-jähriger Autofahrer am Samstagnachmittag auf der A9 bei Pegnitz (nahe Nürnberg) einen schweren Unfall verursachte, bildete sich binnen Minuten ein zwei bis drei Kilometer langer Rückstau. Erschreckend: Eine ordnungsgemäße Rettungsgasse suchten die verständigten Hilfskräfte vergebens. Dabei war eines der Unfallopfer schwer verletzt worden und benötigte dringend Hilfe.

Erschreckendes Video

Nun hat die Feuerwehr Pegnitz auf Facebook ein Video veröffentlicht, das zeigt, unter welch erschwerten Bedingungen die Einsatzkräfte oft zu kämpfen haben. Die fünf Fahrzeuge der Feuerwehr Pegnitz und Trockau hatten große Schwierigkeiten zur Unfallstelle aufzuschließen.

Auf dem Video ist zu sehen, dass die Autofahrer auf allen drei Spuren verteilt stehen – keine Spur von einer ordentlichen Rettungsgasse. Den gerufenen Feuerwehrmännern platzte regelrecht der Kragen. Einige mussten sogar aus dem Einsatzwagen aussteigen, um die Fahrer auf die ernste Situation aufmerksam zu machen!

Sieh Dir hier das erschreckende Video an:

„Das passiert öfter“

"Nur eine einzige Minute fühlt sich in so einem Moment wie eine Ewigkeit an", sagt Roland Zahn, der Kommandant der Pegnitzer Feuerwehr. "Sobald sich ein richtiger Rückstau gebildet hat und die Leute keine Rettungsgasse freimachen, verlieren wir aber nicht eine Minute, sondern durchaus fünf, sechs, sieben Minuten." Zum Glück waren die Unfallopfer nicht eingeklemmt – sonst hätte eine verzögerte Einkunft der Helfer Menschenleben kosten können.

Wie der Kommandant erzählt, sind solche Szenen keine Seltenheit – die Feuerwehr will mit diesem Video aufrütteln.

Die neue Rettungsgasse seit 1. Januar 2017

Dabei gelten seit diesem Jahr neue gesetzliche Vorschriften hinsichtlich der Rettungsgasse. Hält man keine Rettungsgasse frei, so kann man mit einem Bußgeld bis zu 75 Euro belangt werden. In den Augen der Feuerwehr ist dies aber noch zu harmlos: "In Österreich ist die Rettungsgasse seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Wenn sich dort jemand nicht dran hält, kann das mit bis zu 2.000 Euro geahndet werden", sagt Zahn.

Zudem gibt es seit diesem Jahr neue Regeln, auf welchen Spuren die Rettungsgasse gebildet werden muss. Diese findest Du hier.

Quelle: Nordbayerischer Kurier